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Bundesprogramm Ökologischer Landbau: Allergenes Potential von Möhren in Abhängigkeit von der Anbauweise

Probenname zur Analyse von Möhren

In den vergangenen Jahrzehnten hat die Zahl allergischer Erkrankungen ständig zugenommen. Auch Lebensmittel können bei Menschen allergische Reaktionen hervorrufen. Ein Forschungsprojekt hat am Beispiel der Möhre untersucht, ob die Anbauweise - ökologisch bzw. konventionell - das allergische Potential beeinflusst.

In den vergangenen Jahrzehnten hat die Zahl allergischer Erkrankungen ständig zugenommen. Auch Lebensmittel können bei Menschen allergische Reaktionen hervorrufen. Ein Forschungsprojekt hat am Beispiel der Möhre untersucht, ob die Anbauweise - ökologisch bzw. konventionell - das allergische Potential beeinflusst.

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) untersuchte im Forschungsvorhaben "Vergleichende Studie zur Qualität von konventionell und ökologisch erzeugtem Gemüse am Beispiel der Allergenität" (FKZ 03OE249) das allergene Potential von Möhren in Abhängigkeit von der Anbauweise. In zwei aufeinander folgenden Vegetationsperioden (2005 und 2006) wurden zwei Möhrensorten, die samenfeste Sorte Rodelika und die F1-Hybridsorte Nerac, auf ökologisch bzw. konventionell bewirtschafteten Anbauflächen im Kreuzversuch angebaut.

Am Erntegut wurden die Expression des allergenen Proteins und die Transkriptionsaktivität des Hauptallergens Dau c 1.01 und dessen Variante Dau c 1.02 bestimmt. Zusätzlich zu den Hauptallergenen der Möhre wurde das im Pflanzenreich weit verbreitete Allergen Dau c 4 untersucht. Für die Messungen wurden quantitative ELISA und real-time PCR-Systeme entwickelt und validiert. Die physiologische Bedeutung der Allergenpräsenz in den Proben wurde qualitativ im Westernblot über das Reaktionsprofil von Allergiker-Seren sowie quantitativ in vitro mittels eines Mediatorfreisetzungszelltestes überprüft.

In beiden Vegetationsperioden ließ sich ein dominanter Sorteneinfluss beobachten, während die Art des Anbaus eine untergeordnete Rolle spielte. Die absoluten Allergengehalte waren jedoch sehr stark vom Anbaujahr bestimmt (Unterschiede um etwa eine Zehnerpotenz in Proben aus 2006 gegenüber 2005). Hinsichtlich des Ernährungszustandes der Pflanzen bestand weder eine Mangelsitation noch auffälliger Pathogenbefall.

Unabhängig von der Anbauweise war sowohl für das Hauptallergen Dau c 1.01 als auch für das mengenmäßig deutlich geringer auftretende Allergen Dau c 1.02 eine Tendenz zu höheren Gehalten in der Sorte Rodelika gegenüber Nerac erkennbar. Eine physiologische Bedeutung dieses Befundes ließ sich jedoch nicht ableiten. Die Gehalte an Dau c 4 wiesen zwischen den Sorten, Anbauweisen und Anbaujahren kaum Unterschiede auf.

Kontakt

Dr. Jutta Zagon
Produktidentität, Rückverfolgbarkeit und Neuartige Lebensmittel
Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR)
Thielallee 88-92
14195 Berlin
jutta.zagon(at)bfr.bund.de
www.bfr.bund.de