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BÖLN: Einstreumaterialien und -management in der ökologischen Milchviehhaltung

Euter

Natürliche Einstreumaterialien wie Stroh gewährleisten den Tieren Komfort, können jedoch auch Mastitiserregern optimale Wachstumsbedingungen bieten und somit die Entstehung von Euterentzündungen begünstigen. Ein Forschungsvorhaben hat Handlungsempfehlungen für das Einstreumanagement erarbeitet, um das Mastitisrisiko zu reduzieren.

Die Richtlinien des ökologischen Landbaus schreiben für Säugetiere den Einsatz natürlicher Materialien wie Stroh als Einstreu vor, um den Tieren Komfort und Wohlbefinden zu gewährleisten. Organische Einstreumaterialien können jedoch auch Mastitiserregern optimale Wachstumsbedingungen bieten und somit die Entstehung von Euterentzündungen begünstigen.

Im Projekt "Einstreumaterialien und -management - ihre Bedeutung für die Entwicklung von Mastitiserregern und das Infektionsgeschehen in der Ökologischen Milchviehhaltung" (FKZ 08OE196 und 09OE012) haben das Johann Heinrich von Thünen-Institut (Institut für Ökologischen Landbau Trenthorst) und die Fachhochschule Hannover (Fachbereich Bioverfahrenstechnik) die kritischen Punkte der potentiellen Infektionskette Einstreu – Euterhaut – Zitzenkanal – Euterlumen identifiziert und Handlungsempfehlungen abgeleitet.

Auf 106 Projektbetrieben eines anderen BÖLN-Forschungsvorhabens (FKZ 07OE012-22) erhoben die Forscher Daten zum Einstreumanagement und beurteilten das zum Einstreuen verwendete Material. Zusätzlich nahmen sie auf 30 dieser Betriebe einmalig in der Stall- und in der Weideperiode Proben der Einstreu, Tupferproben der Zitzenhaut  und des -kanals sowie Viertelanfangsgemelksproben für die zytobakteriologische Untersuchung von jeweils zehn zufällig ausgewählten Kühen. Die Milchflusskurven der beprobten Tiere wurden aufgezeichnet, um deren Prädisposition für einen Zitzenschließmuskel mit einem geringen Tonus zu erfassen.

Die Auswertung der Daten zeigte nach Angaben der Forscher, dass überwiegend Stroh als Einstreumaterial eingesetzt wurde, das – subjektiv mittels Scoring beurteilt – eine gute bis sehr gute Qualität aufwies. Grundsätzlich im Ökolandbau vorhandene Risikofaktoren konnten nicht identifiziert werden, vielmehr waren nur einzelbetriebliche Schwachpunkte auszumachen. Die Untersuchung auf den 30 Betrieben zeigte, dass nur wenige Betriebe die empfohlenen Grenzwerte für den Besatz der Einstreu mit äskulinpositiven Streptokokken und E. coli überschritten. Dafür wurden im Großteil der Proben coliforme Erreger in kritischer Anzahl gefunden. Diese Grenzwertüberschreitungen konnten jedoch nicht mit speziellen Managementmaßnahmen in Verbindung gebracht werden. Die Untersuchungen zeigten, dass Infektionserreger entlang der untersuchten Kette auftreten können und dass sich das Spektrum der koagulase-negativen Staphylokokkenspezies dabei verschiebt. Der erwartete Einfluss der Melkbarkeit der Kühe auf das Infektionsgeschehen war nicht eindeutig nachzuweisen.

Kontakt (Projektkoordination)

Dr. Kerstin Barth
Johann Heinrich von Thünen-Institut (vTI)
Institut für Ökologischen Landbau (OEL)
Trenthorst 32
23847 Westerau
Tel. +49 4539 8880 312
Fax +49 4539 8880 140
kerstin.barth(at)vti.bund.de
www.vti.bund.de

Die Schlussberichte der im Rahmen des Bundesprogramms Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN) bearbeiteten Forschungsprojekte werden im Online-Archiv Organic Eprints veröffentlicht.

Weitere Informationen

Schlussbericht in Organic Eprints
Projektbeschreibung 08OE196 auf der Bundesprogramm-Homepage
Projektbeschreibung 09OE012 auf der Bundesprogramm-Homepage