In der Freilandhaltung von Legehennen ist die Bepflanzung der Auslauffläche sehr starken Belastungen ausgesetzt. Trotz etablierter Methoden des Auslaufmanagements hat dies häufig eine Verkahlung des Bodens zur Folge. Es ist daher notwendig, in Ergänzung zu den bekannten Praktiken der Auslaufpflege auch pflanzenbauliche Strategien zu entwickeln, die zur Erhaltung einer intakten Vegetationsdecke beitragen.
Wissenschaftler der Uni Göttingen (Forschungs- und Studienzentrum für Landwirtschaft und Umwelt) haben in dem Projekt "Eignung belastungsfester Pflanzenarten für die Etablierung von Grasnarben für die Geflügel-Außenhaltung" (FKZ 06OE202) die Tauglichkeit von vierzehn belastungstoleranten Grünlandgräsern und -kräutern zur Etablierung von belastbaren Grasnarben für die ökologische Geflügelhaltung untersucht.
In einem Freilandexperiment prüften sie an Monokulturen und einer Mischsaat der Arten die Wirkung von wiederholter Beweidung durch Legehennen in drei verschiedenen Besatzleistungen, wobei die Grasnarbenqualität, die Narbenlückigkeit und die Wachstumsraten des Aufwuchses vergleichend beurteilt wurden. Darüber hinaus zeichneten sie das Verhalten der Tiere auf unterschiedlichen Grasnarben auf und analysierten seine Abhängigkeit von der Grasnarbenqualität.
Aus einer zusammenschauenden Betrachtung der gemessenen Parameter konnten die Forscher ableiten, dass die untersuchten Kräuter generell eine geringere Eignung zur Bepflanzung von Auslaufflächen für Legehennen aufwiesen als die Grasarten. Die Bodendeckung lag bei allen untersuchten Kräuterarten nach wiederholter Bestockung mit hoher Besatzleistung durchschnittlich unter 60 Prozent, bei einigen Arten war gleichzeitig eine signifikante Abnahme der Dichte der Vegetationspunkte feststellbar. Insgesamt die höchste Leistungsfähigkeit unter den untersuchten Arten zeigten Poa supina (Lägerrispe) und Festuca arundinacea (Rohrschwingel), bei welchen nach wiederholter Bestockung Bodendeckungsgrade von über 80 Prozent und relativ konstante Werte für Triebdichte und Wachstumsraten gemessen wurden.
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Prof. Dr. Johannes Isselstein
Georg-August-Universität Göttingen
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