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Praxisnahe Forschung in Indien

Gruppenbild bei Übergabe der Kuh

Ein Langzeitsystemvergleich in Indien bezieht lokale Bauern in die Forschungsarbeit ein. Bei einem Wettbewerb unter zehn beteiligten Kleinbauern gab es eine Kuh zu gewinnen.

Eine Kuh mit Kälbchen – diesen lukrativen Preis übergab Gurbir S. Bhullar vom Forschungsinstitut für biologischen Lndbau (FiBL) im Februar an einen indischen Kleinbauern. Bhullar, Koordinator des FiBL-Langzeitsystemvergleichs in Indien, würdigte damit die Leistung des Bauern. Zuvor hatte das Projektteam unter zehn am Forschungsprojekt beteiligten Kleinbauern einen Wettbewerb veranstaltet. Bei ihren Versuchen zur Fragestellung, wie durch die Nutzung von Buttermilch die Phosphoranreicherung in Mistkompost verbessert werden kann, sollte der innovativste und erfolgreichste Bauer honoriert werden. Die Bauern produzierten gemäß Instruktionen des Forschungsteams Mistkompost – jeweils dezentral auf ihrem Hof. Untersuchungen des Komposts zum Stickstoff-, Phosphor- und Kaligehalt sowie die Erträge der damit angebauten Sojabohnen und Baumwolle waren schließlich ausschlaggebend für die Ermittlung des Gewinners. Für das große Engagement und die durchgängig guten Ergebnisse bekamen auch alle anderen Bauern einen Preis: Passend zum Projekt eine Buttermilchmaschine mit Vorratsbehälter.

Hintergrund

Seit 2007 führt das FiBL an drei Standorten in den Tropen – Kenia, Bolivien und Indien – einen Langzeitversuch durch und vergleicht dabei verschiedene Anbausysteme. In Indien werden in Zusammenarbeit mit der BioRe Association Baumwolle, Soja und Weizen unter konventionellen, biologischen und bio-dynamischen Anbaubedingungen verglichen, bei Baumwolle ergänzt um eine Variante mit gentechnisch verändertem Saatgut. Ein wichtiger Aspekt des Forschungsprojekts ist die Teilnahme von lokalen Bauern an partizipativen Innovationsplattformen (Participatory Technology Development, PTD). Dabei werden das praktische Wissen der Bauern und ihre konkreten Fragen in die Forschungsarbeit miteinbezogen und sie führen, begleitet durch das Forschungsteam, auf ihren eigenen Betrieben Versuche durch.

Eines von vier Hauptthemen, die im Rahmen dieser partizipativen Innovationsplattformen bearbeitet werden, ist die effiziente Nutzung von Rohphosphat auf stark alkalischen Böden. Für die anfangs erwähnten Versuche säuerten die Bauern jede Woche Rohphosphat mit Buttermilch an und arbeiteten die Mischung nach einer Woche in ihren Mistkompost ein. Da die Versuche ermutigende Ergebnisse ergaben, soll die Methode nun mit Workshops und Infomaterial an weitere Bauern vermittelt werden.

Der Langzeitsystemvergleich wird von der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA), dem Liechtensteinischen Entwicklungsdienst (LED), dem Coop Fonds für Nachhaltigkeit und der Biovision Stiftung für ökologische Entwicklung finanziert.

Weitere Informationen

Kontakt

Christian Andres

Links

systems-comparison.fibl.org: FiBL-Langzeitsystemvergleich in den Tropen