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Bundesprogramm Ökologischer Landbau: Bedeutung artenreicher Grünlandaufwüchse für die Proteinsynthese im Pansen

Kühe auf Weide

In der ökologischen Wiederkäuerfütterung muss eine möglichst effiziente Stickstoff-Verwertung erreicht werden, da speziell Eiweißkomponenten nur im begrenzten Maße zur Verfügung stehen. Die Stickstoff-Verwertung wird dabei maßgeblich von der Qualität des Grundfutters bestimmt. In einem Forschungsvorhaben wurde die Bedeutung artenreicher Grünlandaufwüchse für die Nährstoffverwertung und die Proteinsynthese im Pansen ermittelt.

In der ökologischen Wiederkäuerfütterung muss eine möglichst effiziente Stickstoff-Verwertung erreicht werden, da speziell Eiweißkomponenten nur im begrenzten Maße zur Verfügung stehen. Die Stickstoff-Verwertung wird dabei maßgeblich von der Qualität des Grundfutters bestimmt. In einem Forschungsvorhaben wurde die Bedeutung artenreicher Grünlandaufwüchse für die Nährstoffverwertung und die Proteinsynthese im Pansen ermittelt.

In dem Projekt "Mikrobielle Proteinsynthese im Pansen bei der Verfütterung von artenreichen Grünlandaufwüchsen des ökologischen Landbaus" (FKZ 06OE139) untersuchten Wissenschaftler der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover artenreiche und artenarme Grünlandaufwüchse über zwei Jahre hinsichtlich Siliereignung und Futterwert für Wiederkäuer.

Die Sommeraufwüchse des zweiten Versuchsjahres wurden siliert und in Stoffwechselversuchen an vier pansenfistulierte Schafe allein und in Kombination mit Gerste verfüttert. Im Kot wurden die Weender Rohnährstoffe, neutrale (NDF) und saure Detergentienfaser (ADF) sowie Stickstoff-Fraktionen bestimmt. Im Harn wurden Gesamt-Stickstoff, Harnstoff, Allantoin und Harnsäure ermittelt. Die mikrobielle Proteinsynthese wurde mittels Dauerinfusionstechnik und mit dem Isotop 15N als Marker gemessen.

Die artenreichen Aufwüchse wiesen hohe Anteile an Leguminosen und Kräutern auf, die artenarmen Aufwüchse bestanden nahezu vollständig aus Gräsern. Der artenarme Frühjahrsaufwuchs des ersten Versuchsjahres enthielt mehr NDF und ADF als die entsprechende artenreiche Variante. Die Silagen waren reicher an Rohprotein (XP) und Nicht-Faser-Kohlenhydraten zugunsten der artenreichen und enthielten mehr NDF und ADF zugunsten der artenarmen Variante. Die artenreiche Silage wies im Vergleich zur artenarmen Silage höhere Anteile leicht löslicher Inhaltsstoffe und in situ höhere potentielle Trockensubstanz- und NDF-Abbaubarkeiten auf. Bei Fütterung der artenreichen Silage wurden die organische Substanz, XP und ADF besser verdaut, und die Tiere schieden mehr bakteriell gebundenen Kotstickstoff sowie mehr Harnstoff über den Harn als bei Fütterung artenarmer Silage aus. Die Allantoin- und Harnsäureausscheidungen blieben unbeeinflusst von der Silageart. Die artenreiche Silage führte unabhängig von der Fütterung in Kombination mit Gerste zur Steigerung der ruminalen mikrobiellen Proteinsynthese.

Insgesamt bestätigen die Ergebnisse nach Ansicht der Wissenschaftler, dass artenreiche Grünland-Aufwüchse hochwertige Futtermittel für Wiederkäuer darstellen, die sich unter Zusatz von geeigneten Siliermitteln (wie grasdominierte Aufwüchse) zur Gewinnung hochwertigen Gärfutters eignen. Artenreiche Grünlandaufwüchse können von Wiederkäuern gut umgesetzt werden und zeichnen sich durch positive Wirkung auf die Bildung von Mikrobenprotein aus. Weiterhin können sie zur effizienten Stickstoff-Verwertung und Vermeidung emissionsträchtiger Stickstoff-Überschüsse in der Fütterung von Wiederkäuern beitragen.

Kontakt:

Prof. Dr. med. vet. Gerhard Breves
Direktor
Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover
Physiologisches Institut
Bischofsholer Damm 15
30173 Hannover
Tel. +49 511 8567271
Fax +49 511 8567687
gerhard.breves(at)tiho-hannover.de
http://www.tiho-hannover.de