Durch eine gezielte Belichtung von Kartoffelknollen kann deren Krankheitsabwehr verbessert werden. Zu diesem viel versprechenden Ergebnis kamen Wissenschaftler der Universität Göttingen. Der Schlussbericht zu dem Projekt, das im Rahmen des Bundesprogramms Ökologischer Landbau bearbeitet wurde, steht nun über die Datenbank Organic Eprints zur Verfügung.
Die Nutzung natürlicher Abwehrkräfte war Ziel des Projekts „Gezielte Belichtung von Kartoffelknollen – Ein umweltschonendes Verfahren zur Produktion von gesundem Pflanzgut im ökologischem Anbau“ (BÖL-Projekt Nr. 02OE567). Durch Lichtbehandlungen mit verschiedenen Lichtspektren, Behandlungszeitpunkten und Behandlungsdauer wurde die Bildung von Glykoalkaloiden in den Knollen gefördert. Diese Stoffe können antibiotische Reaktionen sowie eine Anti-Fraß-Wirkung auslösen.
Die Belichtung der Kartoffeln erfolgte entweder nach der Ernte zur Verbesserung der Lagerqualität oder vor dem Legen des Pflanzguts im Frühjahr zur Förderung der Pflanzenentwicklung.
Verschiedene Belichtungsmethoden ergaben eine deutliche Verminderung des Erregerbefalls auf den Knollen. Für die verbreiteten Kartoffelkrankheiten Rhizoctonia, Helminthosporium solani, Erwinia spp. konnte eine Minderung des Befalls bzw. der Symptome festgestellt werden. Die besten Ergebnisse wurden bei Anwendung von Hochdruck-Quecksilberdampf-Lampen und von Hochdruck-Natriumdampf-Lampen erzielt.
Vor Praxiseinführung des Verfahrens sind weitere Versuche nötig, um den Wirkungsgrad der Belichtungsmethoden zu erhöhen.
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