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Bundesprogramm Ökologischer Landbau: Mulchen gegen Blattläuse an Gemüsekulturen

Buschbohnen

Blattläuse verursachen immer wieder Probleme im ökologischen Gemüseanbau; oft kommt es zu erheblichen Verlusten bei der Ernte. Ein Forschungsvorhaben hat die Wirkung unterschiedlicher Mulchmaterialen auf den Blattlausbefall untersucht.

Blattläuse verursachen immer wieder Probleme im ökologischen Gemüseanbau; oft kommt es zu erheblichen Verlusten bei der Ernte. Ein Forschungsvorhaben hat die Wirkung unterschiedlicher Mulchmaterialen auf den Blattlausbefall untersucht.

Im Projekt "Reduzierung des Blattlausbefalls an ausgewählten Gemüsekulturen durch Mulchen mit verschiedenen Materialien und Farben" (FKZ 02OE097) prüften Wissenschaftler des Bundesforschungsinstituts für Kulturpflanzen (ehemals Biologische Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft BBA), inwiefern im ökologischen Anbau verwendete Mulchmaterialien den Blattlausbefall in Freilandgemüse reduzieren. Dazu setzen sie Weizenstroh und farbige Polypropylenvliese in diversen Gemüsekulturen auf mehreren Standorten in Norddeutschland ein.

Bei dem Einsatz von Strohmulch in Brokkoli, Buschbohne und Dicker Bohne war der Blattlausbefall auf einem von zwei Versuchsstandorten bis zu 50 Prozent vermindert. Die Wirkung war auf einen verringerten Einflug von Blattläusen in strohgemulchte Parzellen zurückzuführen. Bei Kopfsalat zeigte Strohmulch keine Wirkung auf den Blattlausbefall. Bei Möhren war die Anzahl an Blattläusen so gering, dass der Befall nicht ausgewertet werden konnte.

Die Ergebnisse deuten nach Ansicht der Wissenschaftler darauf hin, dass die Wirkung von Strohmulch von der Stärke des Blattlauseinflugs, der Blattfarbe, der Pflanzenart sowie dem Bodentyp und der Witterung abhängig ist. Das Auftreten weiterer tierischer Schädlinge wie Raupen oder Gemüsefliegen sowie von Krankheiten oder Nützlingen wurde durch Strohmulch nicht beeinflusst. Auch die Erträge von strohgemulchtem Gemüse unterschieden sich nicht oder nur geringfügig von ungemulchtem Gemüse.

Der Einsatz von farbigen Mulchvliesen (Schwarz, Weiß, Grün, Rot, Blau, Dunkelblau, Silber) wurde in den Kulturen Brokkoli, Kopfsalat und Buschbohne getestet. Der Befall mit Blattläusen war in den Mulchfarben Silber, Rot und Weiß bis zur Hälfte reduziert. Dagegen schienen diese Farben attraktiv auf Schmetterlinge zu wirken. Jedoch waren die Unterschiede zur Ernte nicht mehr statistisch abzusichern.

Die Anbauvarianten Kontrolle, Grün und Schwarz waren zeitweise am stärksten mit Blattläusen befallen. Ein Einfluss auf nützliche Antagonisten wie Parasitoide und Schwebfliegen konnten die Wissenschaftler nicht feststellen. Pflanzenbaulich befriedigten die Materialien Rot und Weiß mangels Unkrautunterdrückung nicht und verhinderten eindeutige Aussagen zum Ertragsvergleich. Das aluminiumbedampfte Silbervlies zeigte neben einem geringen Blattlausbefall auch die höchste Ertragssteigerung.

Kontakt

Dr. Martin Hommes
Julius Kühn-Institut (JKI), Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen
Institut für Pflanzenschutz in Gartenbau und Forst
Messeweg 11/12
38104 Braunschweig
Tel. +49 531 2994401
Fax +49 531 2993009
gartenbau(at)jki.bund.de
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