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Bundesprogramm Ökologischer Landbau: Schlussbericht zur Resistenz von Weizensorten gegen den Erreger des Braunrostes veröffentlicht

Der Erreger des Braunrostes verursacht Ertragseinbußen und eine Verschlechterung der Kornqualität bei Getreide. Wissenschaftler der Bundesanstalt für Züchtungsforschung an Kulturpflanzen haben zahlreiche Weizenformen auf Resistenzeigenschaften getestet. Dabei wurden gegen den Schadpilz resistente Formen gefunden, die direkt für den Anbau genutzt werden können oder zukünftig Eingang in Kreuzungsprogramme finden könnten.

Der Erreger des Braunrostes verursacht Ertragseinbußen und eine Verschlechterung der Kornqualität bei Getreide. Wissenschaftler der Bundesanstalt für Züchtungsforschung an Kulturpflanzen haben zahlreiche Weizenformen auf Resistenzeigenschaften getestet. Dabei wurden gegen den Schadpilz resistente Formen gefunden, die direkt für den Anbau genutzt werden können oder zukünftig Eingang in Kreuzungsprogramme finden könnten.

Im Rahmen des Projekts „Verbesserung der Resistenz gegen den Erreger des Braunrostes (Puccinia triticina) in Weizenformen des ökologischen Landbaus, Einkorn (Triticum monococcum), Emmer (Triticum dicoccum) und Dinkel (Triticum spelta)“ (BÖL-Projekt Nr. 02OE028) wurden genetisch unterschiedliche Formen der ursprünglichen Verwandten des Weizens (Einkorn, Emmer, Dinkel und Rauweizen) aus Genbanken und von verschiedenen Züchtern evaluiert. Von insgesamt 1051 Weizenformen wurden 733 auf Resistenzeigenschaften gegen P. triticina untersucht, die restlichen Genotypen schieden wegen zu geringer Frosthärte im Feld oder hoher Anfälligkeit aus.

Prähaustorielle Resistenz
Unter 93 untersuchten Einkornformen gab es 13 Genotypen mit einem hohen Grad prähaustorieller Resistenz. Die prähaustorielle Resistenz bewirkt, dass der Pilz noch vor der Bildung von Infektionsschläuchen (Haustorien) sein Wachstum einstellt. Die prähaustorielle Resistenz hat eine breite genetische Grundlage und wirkt daher gegen verschiedene Braunrost-Isolate. Es wird vermutet, dass sie eine dauerhafte Wirkung besitzt.
Die Autoren gehen davon aus, dass diese Resistenzform besonders in Hart- und Weichweizen einen Züchtungsfortschritt bewirken würde, da dort eine solche Resistenzform bislang nicht genutzt wird, und die Dauerhaftigkeit der Resistenz ein wichtiges Problem darstellt.

Partielle Resistenz
Bei Emmer und Rauweizen (Triticum turgidum) wurde häufig eine partielle Resistenz beobachtet. Bei dieser Resistenzform stirbt der Pilz je nach Genotyp an mehr oder weniger vielen Infektionsstellen ab, so dass ein unterschiedlicher Befall auftritt. In den Versuchen wurden Formen mit geringem Befall ausgewählt. Diese können nach Leistungsprüfungen direkt genutzt werden. Eine Übertragung dieser Resistenzform in andere Weizenarten ist für Hartweizen interessant.
Bei Dinkel wurden nur sehr wenige resistente Genotypen gefunden. Um die Resistenz in breiterem Umfang in der Züchtung verwenden zu können, wird eine Übertragung dieser Resistenzeigenschaften in mehrere Dinkellinien mit guten Anbau-Eigenschaften für sinnvoll erachtet.

Gene für partielle Resistenz sind bereits vom Brotweizen bekannt. Das gleiche trifft für Dinkel zu, bei dem bereits eine resistente Sorte zugelassen wurde und sich weitere resistente Stämme in der Wertprüfung befinden. Um zu überprüfen, ob es sich bei den gefundenen Resistenzformen um noch nicht bekannte Gene handelt, sind genetische Analysen erforderlich.

Kontakt

Dr. V. Lind
Bundesanstalt für Züchtungsforschung an Kulturpflanzen
Institut für Epidemiologie und Resistenz
Theodor-Roemer-Weg 4
06449 Aschersleben
Tel. +49 3473 879122
V.Lind(at)bafz.de
www.bafz.de/baz99_d/baz_orte/asl/ier/ier_frmd.htm