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BÖLN: Anbausystem für die ökologische Erzeugung von Tafeltrauben

Weinreben an einem Hang

Bis vor einigen Jahren war der erwerbsmäßige Anbau von Tafeltrauben in Deutschland nicht möglich, da Weintrauben nach dem deutschen Weinrecht nur auf ausgewiesenen Flächen angebaut werden durften. Seit Inkrafttreten der novellierten Weinmarktordnung (VO 1493/99) im Jahr 2000 ist der Anbau von Tafeltrauben auf jeglichen Flächen Deutschlands erlaubt, und dem ökologischen Anbau werden dabei gute Chancen eingeräumt. In einem Forschungsvorhaben wurde ein Anbausystem für die ökologische Erzeugung von Tafeltrauben entwickelt.

Bis vor einigen Jahren war der erwerbsmäßige Anbau von Tafeltrauben in Deutschland nicht möglich, da Weintrauben nach dem deutschen Weinrecht nur auf ausgewiesenen Flächen angebaut werden durften. Seit Inkrafttreten der novellierten Weinmarktordnung (VO 1493/99) im Jahr 2000 ist der Anbau von Tafeltrauben auf jeglichen Flächen Deutschlands erlaubt, und dem ökologischen Anbau werden dabei gute Chancen eingeräumt. In einem Forschungsvorhaben wurde ein Anbausystem für die ökologische Erzeugung von Tafeltrauben entwickelt.

Im Forschungsprojekt „Entwicklung eines Anbausystems für die ökologische Erzeugung von Tafeltrauben in Deutschland (FKZ 06OE042)“ haben Wissenschaftler der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt für Obst- und Weinbau in Weinsberg verschiedene Aspekte des ökologischen Tafeltraubenanbaus untersucht. Auf einem ökologisch wirtschaftenden Betrieb führten die Wissenschaftler Sortimentsprüfungen, Versuche zum Pflanzenschutz und zur Bewässerung sowie zur Optimierung der Lagerung von Tafeltrauben durch. Weiterhin bewerteten sie verschiedene Erziehungssysteme mit integrierter Überdachung.

Hauptaugenmerk bei den Versuchen zum Tafeltraubensortiment richteten die Wissenschaftler auf großbeerige und robuste Sorten. 'Osella' und 'Galanth' überzeugten als frühe Sorten. Als späte Sorte zeigte sich 'Rhea' durch ihre Optik und Robustheit als besonders vorteilhaft. Weitere großtraubige Sorten wie 'Arkadia', 'Juliana' und 'Kodrianka' erschienen den Wissenschaftlern vielversprechend für den ökologischen Weinanbau.  'Lival', eine weitere neue blaue Sorte, stach in ihrem ersten Ertragsjahr bezüglich des Geschmacks und der Optik hervor.

Weiterhin untersuchten die Forscher, inwieweit sich Pflanzenschutzmaßnahmen aus dem ökologischen Keltertraubenanbau auf den ökologischen Tafeltraubenanbau übertragen ließen und ob es alternative Möglichkeiten mit Pflanzenstärkungsmitteln gibt. Wichtige Schaderreger im Tafeltraubenanbau sind der Echte und Falsche Mehltau und Botrytis. Während der Versuchsjahre erwies sich eine Pflanzenschutzstrategie in Anlehnung an den ökologischen Keltertraubenanbau als geeignet.

Für die Erstellung einer neuen Tafeltraubenanlage mit integrierter Überdachung wurden als Erziehungssysteme das Ungarische V und eine Pultdacherziehung gewählt. Zur Ertragskapazität und Arbeitswirtschaftlichkeit der verschiedenen Systeme konnten die Forscher noch keine Empfehlungen geben, da es sich bei diesem Versuch um einjährige Ergebnisse handelte und sich die Anlage zum Zeitpunkt der Ernte noch nicht im Vollertrag befand.

In einer bereits bestehenden Tafeltraubenanlage wendeten die Wissenschaftler verschiedene Bewässerungsvarianten an und untersuchten verschiedene Merkmale wie Ertrag und Fruchtqualität. Dabei erwies sich keine der Bewässerungsstrategien als besonders geeignet. In der Tendenz befanden die Forscher eine Bewässerung nach dem Internetdienst „Agrowetter“ am erfolgreichsten.

Die Lagerung der Tafeltrauben wurde in unterschiedlichen Einrichtungen untersucht. Im Kühllager überdauerten die Tafeltrauben ein bis zwei Wochen. Eine längerfristige Lagerung von etwa sechs Wochen zeigte sich mit zwei unterschiedlichen Lagerungsmöglichkeiten erfolgreich. Zum einen konnten die Tafeltrauben unter modifizierter Atmosphäre bei -/+ 1°C und 15% Kohelndioxid in Lagerungssäcken aufbewahrt werden. Zum anderen war eine Lagerung bei + 1 °C für kleinere Lagerungseinheiten (10 kg) in X-tend-MA/MH-Folienbeuteln möglich. Hier stellte sich durch die Atmung der Früchte eine modifizierte Atmosphäre zur Verlängerung der Lagerzeit um ungefähr sechs Wochen ein.

Kontakt

Dr. Franz Rueß
Staatliche Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau
Referat Obstbau
Traubenplatz 5
74189 Weinsberg
Tel.: +49 7134 504150
Fax: +49 7134 504133
Franz.Ruess(at)lvwo.bwl.de
www.landwirtschaft-bw.info