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Neue Ergebnisse aus dem Bundesprogramm Ökologischer Landbau: Mischkulturen mit Ölpflanzen zur Verbesserung der Flächenproduktivität

Blüten von Öllein

Der Anbau von Mischkulturen mit Ölpflanzen mit seinen Vor- und Nachteilen wurde in den letzten Jahren auf vielen landwirtschaftlichen Betrieben diskutiert. Ziel eines Forschungsprojektes war, verschiedene Mischfruchtanbausysteme von Getreide bzw. Leguminosen mit Ölsaaten zu untersuchen, um deren Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit im ökologischen Landbau zu überprüfen.

Der Anbau von Mischkulturen mit Ölpflanzen wurde in den letzten Jahren auf vielen landwirtschaftlichen Betrieben diskutiert. Anbaurisiken für Ölfrüchte wie Schädlingsbefall und Verunkrautung stehen viele positive Aspekte gegenüber: hohe Marktpreise für ökologisch erzeugtes Öl, die Nachfrage nach Ölpresskuchen für die Tierfütterung und die allgemein positiven Wirkungen von Mischkulturen (höhere Ertragselastizität gegenüber Umweltbedingungen, höhere Konkurrenzkraft gegen Unkräuter, höhere Flächenproduktivitäten durch Synergien der unterschiedlichen Pflanzen).

Ziel des Forschungsprojektes "Anbau von Mischkulturen mit Ölpflanzen zur Verbesserung der Flächenproduktivität im ökologischen Landbau - Nährstoffaufnahme, Unkrautunterdrückung, Schaderregerbefall und Produktqualitäten" (FKZ 03OE113) war, verschiedene Mischfruchtanbausysteme von Getreide oder Leguminosen mit Ölsaaten zu untersuchen. Das Forschungsvorhaben wurde vom Institut für ökologischen Landbau der Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft in Kooperation mit dem Naturland e.V., der Technischen Universität München und der Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft (FAL) und Fischerei Mecklenburg-Vorpommern ausgeführt.

Im Rahmen des Projekts fanden an vier Standorten in Deutschland zweijährige Parzellenversuche mit ökologischer Bewirtschaftung statt. Bei den Sommersaaten wurden verschiedene Gemenge untersucht: halbblattlose Erbsen mit Leindotter, weißem Senf oder Sommerraps; schmalblättrige (blaue) Lupine mit Leindotter oder Saflor; Sommerweizen mit Öllein oder Leindotter sowie Öllein mit Leindotter. Bei den Winterungen wurden Gemenge aus Winterraps mit Wintergerste, Winterroggen oder Wintererbsen geprüft.

Die Mischfruchtanbauvarianten wurden mit den jeweiligen Reinkulturen der Gemengepartner verglichen. Folgende Parameter wurden erfasst: Korn- und Stroherträge, Unkrautvorkommen, Unkrautdeckungsgrad, Blattflächenindex, Stickstoff-, Phosphor-, Kalium-, Magnesium- und Schwefel-Gehalte in Korn und Stroh, die Aufnahme der genannten Nährelemente sowie verschiedene Qualitätsparameter in Körnern, Öl und Ölkuchen. Bei den Pflanzenkrankeiten und Schädlingen wurde ein Schwerpunkt auf die Erfassung von Schädlingen des Rapses und deren natürlichen Gegenspielern gesetzt. Weiterhin wurden Landwirte befragt, um die tatsächliche Verbreitung von Mischfruchtanbausystemen in der Praxis und praktische Erfahrungen damit zu erfassen. Verschiedene Techniken der Aussaat konnten evaluiert und eine Spezialdrillmaschine für den Anbau von Mischkulturen entwickelt werden. Die detaillierten Einzelergebnisse sind als Sonderheft 309 der Reihe "Landbauforschung Völkenrode" der FAL erschienen und in der Online-Datenbank Organic Eprints abrufbar (Link s.u.).

Kontakt

Dr. Hans Marten Paulsen
Johann Heinrich von Thünen-Institut -
Bundesforschungsinstitut für Ländliche Räume, Wald und Fischerei
Institut für Ökologischen Landbau
Trenthorst 32
23847 Westerau
Tel. +49 4539 8880-316
Fax +49 4539 8880-140
hans.paulsen(at)fal.de