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Neue Ergebnisse aus dem Bundesprogramm Ökologischer Landbau: Prognosemodell "ÖKO-SYMPHIT" zur Regulierung der Kraut- und Knollenfäule der Kartoffel

Kartoffel: Probeernte

Die Bekämpfung der Kraut- und Knollenfäule (Phytophthora infestans) stellt im ökologischen Kartoffelanbau nach wie vor ein bedeutendes Problem dar. Bislang ist ein Befall nur durch den Einsatz kupferhaltiger Pflanzenschutzmittel wirksam regulierbar. Ziel eines Forschungsvorhabens war es, eine Strategie zu entwickeln, mit der der Einsatz von Kupferfungiziden auf das absolut notwendige Maß begrenzt werden kann.

Die Bekämpfung der Kraut- und Knollenfäule (Phytophthora infestans) stellt im ökologischen Kartoffelanbau nach wie vor ein bedeutendes Problem dar. Bislang ist ein Befall nur durch den Einsatz kupferhaltiger Pflanzenschutzmittel wirksam regulierbar; dies ist unter umweltrelevanten Gesichtspunkten nicht unproblematisch.

Ziel des Projektes "Entwicklung, Überprüfung und Praxiseinführung des Prognosemodells ÖKO-SIMPHYT zur gezielten Bekämpfung der Kraut- und Knollenfäule (p. infestans) im ökologischen Kartoffelanbau mit reduzierten Kupferaufwandmengen" (FKZ 03OE553) war es, eine Strategie entwickeln, mit der der Einsatz von Kupferfungiziden auf das absolut notwendige Maß begrenzt werden kann. Das Projekt wurde von der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft mit verschiedenen Kooperationspartnern durchgeführt.

Im Rahmen des Forschungsvorhabens wurden drei Schwerpunkte bearbeitet: Ein Teilbereich beschäftigte sich mit der Reduzierung des Primärbefalls durch eine Pflanzgutbeizung mit Kupfer, im zweiten Teilbereich wurde eine Kupferminimierungsstrategie zur Kontrolle des Sekundärbefalls entwickelt und im dritten Teilbereich das Prognosesystem ÖKO-SIMPHYT entwickelt und erprobt.

Für die Kupferbeizung zur Reduktion des Primärbefalls wurde das ULV-Verfahren (Mantis) von den beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler als am effektivsten eingestuft. Hierbei wird mit einer minimalen Kupfermenge von 120 Gramm Kupfer pro Hektar gearbeitet. Die Beizung hatte keine negativen Auswirkungen auf das Auflaufverhalten der Knollen und konnte den Primärbefall (Stängelbefall) reduzieren.

Unter dem niedrigen Infektionsdruck der ersten zwei Projektjahre haben sich die durchgeführten Kupferminimierungsstrategien auf Basis des Prognosemodells ÖKO-SIMPHYT aus Sicht der Forschenden bewährt. Diese Ergebnisse konnten im letzten Projektjahr bei hohem Infektionsdruck in Teilen bestätigt werden. Dort zeigte sich, dass gerade der Spritzstart eine entscheidende Rolle für eine erfolgreiche Bekämpfung der Krautfäule spielt. Das Modell müsse speziell im Hinblick darauf noch weiterentwickelt werden, um den Spritzstart zuverlässig prognostizieren zu können, meinen die Wissenschaftler.

Das Prognosemodell ÖKO-SIMPHYT haben die Projektbeteiligten aus dem Modell SIMPHYT anhand der erhobenen Daten speziell für die Belange des ökologischen Landbaus entwickelt. Spritzstart und Spritzabstand werden schlagspezifisch berechnet. Bei niedrigem Infektionsdruck ermöglicht das Modell eine Spritzpause und verhindert somit unnötige Spritzungen. Durch die Berechnung des Infektionsdruckes ist ein angepasster Kupfereinsatz möglich, was bei vergleichbar hohen Erträgen in vielen Fällen zu Kupfereinsparungen führt. Das Modell steht unter www.isip.de zur Verfügung.

Kontakt

Dr. Michael Zellner
Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft
Institut für Pflanzenschutz
Lange Point 10
85354 Freising-Weihenstephan
Tel. 08161 71-5664
Fax 08161 71-5741
Michael.Zellner(at)LfL.bayern.de