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Bundesprogramm Ökologischer Landbau: Schlussbericht zu Biologie und Bekämpfung der Rebenperonospora veröffentlicht

Eine große Herausforderung des ökologischen Weinbaus liegt in der Entwicklung wirksamer Strategien zur kupferfreien Regulierung des falschen Mehltaus (Rebenperonospora - Plasmopara viticola). Als Voraussetzung für eine systematische Suche nach Regulierungsansätzen haben Mitarbeiter des staatlichen Weinbauinstituts in Freiburg die Biologie des Schaderregers unter die Lupe genommen. Weiterhin wurden Testsysteme zur Prüfung der Wirksamkeit biologischer und anorganischer Stoffe gegen die Rebenperonospora entwickelt und angewandt. Dabei wurden erste Hinweise auf wirksame Substanzen gefunden.

Eine große Herausforderung des ökologischen Weinbaus liegt in der Entwicklung wirksamer Strategien zur kupferfreien Regulierung des falschen Mehltaus (Rebenperonospora - Plasmopara viticola). Als Voraussetzung für eine systematische Suche nach Regulierungsansätzen, haben Mitarbeiter des staatlichen Weinbauinstituts in Freiburg, die Biologie des Schaderregers unter die Lupe genommen. Weiterhin wurden Testsysteme zur Prüfung der Wirksamkeit biologischer und anorganischer Stoffe gegen die Rebenperonospora entwickelt und angewandt. Dabei wurden erste Hinweise auf wirksame Substanzen gefunden.

Im Rahmen des Projekts „Erarbeitung von wissenschaftlichen Ansätzen zur biologischen Kontrolle der Rebenperonospora und für Strategien zu deren Regulierung im ökologischen Weinbau“ (BÖL-Projekt 02OE269) identifizierten die beteiligten Wissenschaftler die Schwachstellen im Infektionszyklus des Erregers Plasmopara viticula. Voraussetzung war eine detaillierte Darstellung der einzelnen Phasen des Infektionszyklus sowie des zeitlichen Ablaufes. Als anfällige und daher für Bekämpfungsversuche zugängliche Phase wurde dabei unter anderem der Zeitpunkt kurz vor dem Eindringen der empfindlichen Zoosporen in die Pflanzenzellen erkannt.

Es wurden Testmethoden entwickelt, mit deren Hilfe Naturstoffe und anorganische Verbindungen auf ihre hemmende Wirkung gegenüber dem Erreger des falschen Mehltaus geprüft werden können. Die Testsysteme erlauben einen Quantifizierung der Hemmwirkung und ermöglichen die Prüfung von Substanzen in größerem Umfang.

Die Suche nach geeigneten Hemmstoffen und Formulierungssubstanzen führte zu ersten Hinweisen auf wirksame Stoffgruppen. Sowohl pflanzliche Sesquiterpenlactone als auch bestimmte Membranbausteine (Alkylphosphocholine und Lipopolysaccharide) erwiesen sich als Erfolg versprechend. Des Weiteren könnten Calcium- und Magnesium-Verbindungen geeignete Hemmstoffe darstellen. Hier bereitet die Wasserlöslichkeit noch einige Schwierigkeiten für die praktische Anwendung.

Für die Registrierung von Präparaten zur biologischen Bekämpfung der Rebenperonospora wurde ein Prüfschema vorgeschlagen, das eine Differenzierung in Hemmstoffe, die auf den Erreger einwirken, und in Resistenzinduktoren („Pflanzenstärkungsmittel“) ermöglicht.

Gemeinsam mit der schweizerischen „Agroscope“ wurde das Prognosemodell „Vitimeteo Plasmopara“ zur Bestimmung optimaler Bekämpfungszeitpunkte aufgebaut. Dem seit 2004 in einer Testversion laufenden Programm liegen Erkenntnisse über die Biologie des Erregers und aktuelle Wetterdaten zugrunde.

Kontakt

Dr. Hanns-Heinz Kassemeyer
Staatliches Weinbauinstitut Freiburg
Abteilung Biologie, AG Pflanzenschutz/Phytopathologie
Merzhauser Straße 119
79100 Freiburg im Breisgau
Tel. +49 761 40165-30
Hanns-Heinz.Kassemeyer(at)wbi.bwl.de