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Bundesprogramm Ökologischer Landbau: Fütterungsintensität in der Milchviehhaltung

Stofflussanalyse und Produktionseffizienz der Milchviehhaltung unterschiedlich intensiv ökologisch wirtschaftender Betriebe.

Stofflussanalyse und Produktionseffizienz der Milchviehhaltung unterschiedlich intensiv ökologisch wirtschaftender Betriebe (BÖL-Projekt Nr. 02OE462)

Zunehmend werden auch in ökologisch wirtschaftenden Betrieben höhere Mengen an Kraft- und Saftfutter eingesetzt, um die Milchleistung zu steigern und damit eine verbesserte Wirtschaftlichkeit zu erzielen. Innerhalb der Ökologischen Landbaubewegung ist diese Intensivierung der Erzeugung im Bereich der Milchviehhaltung umstritten.

Wissenschaftler der Universität Bonn verglichen 26 unterschiedlich intensiv ökologisch wirtschaftende Milchviehbetriebe in Nordrhein-Westfalen (NRW) und in der Region Allgäu/Oberschwaben. Der Schwerpunkt der Untersuchungen lag auf der Analyse des innerbetrieblichen Futterumsatzes. Ökonomische Kenndaten wurden zur Bewertung der Produktivität herangezogen.

Zwischen den untersuchten Betrieben bestehen starke Unterschiede bezüglich der Fütterungs- und Leistungsstrategien. Auch die erzielten Erträge sind betriebsindividuell sehr verschieden: Einige Betriebe erreichen eine Direktkostenfreie Leistung von rund 2.000 EUR je Kuh bereits ab etwa 6.700 kg Milch, andere erst bei 8.500 kg.
Im Vergleich zeichnete sich ab, dass intensive Fütterungsstrategien in NRW weitere Verbreitung finden als im Allgäu. So beträgt der jährliche Kraftfuttereinsatz im Allgäu 790 kg/Kuh im Mittel der untersuchten Betriebe, in NRW jedoch bereits 1110 kg/Kuh. Entsprechend übersteigt die jährliche Milchleistung in NRW die Leistung der analysierten Betriebe im Allgäu um knapp 1000 kg pro Kuh.
Die Nährstoffbilanzen auf Betriebsebene (Hoftorbilanz) sind im Mittel der Betriebe bei Phosphor und Kalium ausgeglichen. Die Höhe des mittleren Stickstoffsaldo liegt mit 43 kg N pro Hektar auf einem für Milchviehbetriebe niedrigem Niveau. Mit zunehmendem Futterzukauf steigen die Nährstoffüberschüsse allerdings deutlich an.

Die Ergebnisse zeigen, dass die ökologischen Vorzüge gegenüber der konventionellen Milchviehhaltung bei einem Großteil der Betriebe auch weiterhin deutlich sind. Die Unterscheidbarkeit der Systeme nimmt jedoch bei zunehmender Intensivierung ab. Die Forscher regen daher an, eine Präzisierung und Bezifferung von Richt- und Grenzwerten in Bezug auf die Milchviehfütterung vorzunehmen.

Kontakt

PD Dr. Guido Haas
Rheinisch Friedrich-Wilhelms-Universität
Institut für Organischen Landbau
Katzenburgweg 3
53115 Bonn
Tel. +49 228 73-7602
Fax +49 228 73-5617
g.haas(at)uni-bonn.de
www.iol.uni-bonn.de