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Bundesprogramm Ökologischer Landbau: Strategien zur Feuerbrandbekämpfung im Ökoobstbau

Apfelplantage

Der Feuerbrand kann an Apfel und Birne große wirtschaftliche Schäden verursachen. Um Feuerbrandepidemien abzuwenden, benötigt der ökologische Obstbau Regulierungsmethoden, die Blüteninfektionen verhindern. Ein Forschungsvorhaben hat Strategien zur Feuerbrandbekämpfung im Ökoobstbau entwickelt.

Der Feuerbrand kann an Apfel und Birne große wirtschaftliche Schäden verursachen. Um Feuerbrandepidemien abzuwenden, benötigt der ökologische Obstbau Regulierungsmethoden, die Blüteninfektionen verhindern. Ein Forschungsvorhaben hat Strategien zur Feuerbrandbekämpfung im Ökoobstbau entwickelt.

In dem Projekt "Entwicklung von Strategien zur Feuerbrandbekämpfung im ökologischen Obstbau" (FKZ 03OE524/4, 03OE524/4F und 06OE336) haben Wissenschaftler der Universität Konstanz in Zusammenarbeit mit der Fördergemeinschaft Ökologischer Obstbau e.V. und dem Julius Kühn-Institut (ehemals Biologische Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft, BBA) über einen Zeitraum von fünf Jahren 44 Präparate zur Bekämpfung des Feuerbranderregers Erwinia amylovora auf ihre Wirksamkeit und Wirkungsweise untersucht.

Bei den Versuchen in vitro und auf abgeschnittenen Blüten zeigte sich, dass im Blütensystem nur solche Präparate die Symptombildung verhindern, die auch eine bakteriostatische Wirkung in vitro haben. In den elf Freilandversuchen bestätigten sich die im Labor an Blüten gefundenen Ergebnisse: BlossomProtect war in allen Freilandversuchen mit durchschnittlich 78 Prozent Befallsreduktion das wirksamste Präparat, gefolgt vom Gesteinsmehlpräparat Myco-Sin mit durchschnittlich 65 Prozent Befallsreduktion.

Kupferpräparate wirken bekanntermaßen bakterizid. Allerdings birgt die Applikation von Kupfer in die Blüte die Gefahr der Fruchtberostung. In Freilandversuchen wurden zwischen 90 und 200 Gramm Reinkupfer pro Hektar eingesetzt. Für eine ausreichende Wirkung wurden 200 Gramm Reinkupfer pro Hektar benötigt.

Nachdem im Jahr 2004 über Mehrberostung der Früchte durch den Einsatz von BlossomProtect berichtet wurde, wurden ab 2005 auch Freilandversuche zur Berostung durchgeführt. Es zeigte sich, dass die Mehrberostung durch BlossomProtect von der Sorte und von der Anzahl der Behandlungen abhängt. Die Wissenschaftler empfehlen daher, bei berostungsempfindlichen Sorten die Anzahl der Behandlungen auf zwei zu begrenzen.

Die Wirksamkeit von BlossomProtect ist von der Vermehrungsfähigkeit der darin enthaltenen Hefen abhängig. Im ökologischen Obstbau werden während der Blüte zur Schorfbekämpfung Netzschwefel und Schwefelkalk eingesetzt. Diese hemmen in vitro auch die in BlossomProtect enthaltenen Hefen. In den Freilandversuchen fanden die Wissenschaftler jedoch heraus, dass der Einsatz von Schwefel oder Schwefelkalk am Tag vor oder nach der Applikation  von BlossomProtect keinen Einfluss auf die Wirksamkeit des Präparats hat.

Wenn aufgrund der Witterung mehr als zwei Behandlungen zur Feuerbrandbekämpfung notwendig sind, raten die Wisssenschaftler dazu, BlossomProtect abwechselnd mit Myco-Sin einzusetzen. Dieses hat in Kombination mit Netzschwefel auch eine Schorfwirkung, so dass mit dieser Strategie auch die Gesamtzahl der Applikationen reduziert werden kann.

Kontakt

Dr. Stefan Kunz
Universität Konstanz
Fachbereich Biologie
Universitätsstraße 10
78464 Konstanz
Tel. +49 7531 884684
Fax +49 7531 882966
stefan.kunz(at)uni-konstanz.de
http://www.uni-konstanz.de

Die Schlussberichte der im Rahmen des Bundesprogramms Ökologischer Landbau (BÖL) bearbeiteten Forschungsprojekte werden im Online-Archiv Organic Eprints veröffentlicht.

Weitere Informationen:

Gemeinsamer Schlussbericht zu BÖL-Projekten FKZ 03OE524/F, 03OE524/4F und 06OE336 in Organic Eprints

Projektbeschreibung zu BÖL-Projekt FKZ 03OE524/4 auf der Bundesprogramm-Homepage

Projektbeschreibung zu BÖL-Projekt FKZ 03OE524/4F auf der Bundesprogramm-Homepage

Projektbeschreibung zu BÖL-Projekt FKZ 06OE336 auf der Bundesprogramm-Homepage