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Bundesprogramm Ökologischer Landbau: Züchtung von Hafer für den Öko-Landbau

Haferpflanzen im Gewächshaus

Die Pilzkrankheit Haferflugbrand kann bei dem ansonsten wenig anfälligen Getreide bedeutende Schäden hervorrufen. Für den Bio-Anbau von Hafer gibt es bislang keine hochwirksamen Bekämpfungsmöglichkeiten gegen den samenbürtigen Erreger. Ein Forschungsprojekt hat die Möglichkeiten der Resistenzzüchtung untersucht.

Die Pilzkrankheit Haferflugbrand kann bei dem ansonsten wenig anfälligen Getreide bedeutende Schäden hervorrufen. Für den Bio-Anbau von Hafer gibt es bislang keine hochwirksamen Bekämpfungsmöglichkeiten gegen den samenbürtigen Erreger. Ein Forschungsprojekt hat die Möglichkeiten der Resistenzzüchtung untersucht.

Im Rahmen des dreijährigen Projektes "Züchtung von Hafer für den ökologischen Landbau" (FKZ 03OE647/1 und 03OE647/2) sollten grundlegende Fragen zur Resistenzzüchtung als nachhaltiger Strategie beantwortet werden. So waren definierte Flugbrandrassen zu entwickeln, die Vererbung ausgewählter Resistenzquellen bei Spelz- und Nackthafer zu untersuchen, alte und neue Resistenzquellen für Spelz- und Nackthafer mit verschiedenen Flugbrandrassen zu prüfen und der Befall im Nachbau von auf natürliche Weise infizierten Hafersorten zu ermitteln. Das Forschungsvorhaben wurde in zwei Teilprojekten von der Bundesanstalt für Züchtungsforschung an Kulturpflanzen, Institut für landwirtschaftliche Kulturen (jetzt Julius-Kühn-Institut, Institut für Züchtungsforschung an landwirtschaftlichen Kulturen) in Kooperation mit der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Institut für Pflanzenzüchtung und Pflanzenschutz durchgeführt.

Zur Virulenzprüfung mit einem Differenzialsortiment und für die Spaltungsanalysen wurde das Saatgut bei Unterdruck in einer Sporensuspension inokuliert. Über eine zwei- bzw. dreifache Vermehrung auf rassenspezifisch resistenten Sorten wurden drei Flugbrandherkünfte (D1 = Dottenfelder Hof; D2 = Darzau; K1 = Isolat aus Kanada) der selektiven Wirkung der Resistenzen ausgesetzt. Die Prüfung der daraus entstandenen Flugbrandvermehrungen wies neben einer stärkeren Virulenz der kanadischen Herkunft nach, dass lediglich aus der D1-Herkunft zwei verschieden virulente Rassen generiert wurden. Insgesamt wurden vier virulenzdefinierte Rassen selektiert, von denen zwei für genetische Analysen der Flugbrandresistenzen der Spelzhafersorten 'Flämingstip', 'Hamel' und 'Boxer' sowie der Nackthaferakzession AVE378 eingesetzt wurden. Bezüglich der letzteren Haferlinie wurde anhand der F3-Familien von Kreuzungen mit drei anfälligen Sorten ein digener dominanter Erbgang für Resistenz postuliert. Bei den Resistenzträgern 'Flämingstip', 'Hamel' und 'Boxer' sind jeweils einfache, unabhängig dominante Resistenzgene am besten mit den Spaltungszahlen vereinbar.

Im Rahmen des dreijährigen Projektes wurden 139 Hafergenotypen mit Resistenz gegen alle eingesetzten Rassen und 31 Sorten mit Resistenz gegenüber den Herkünften D1 und D2 gefunden. Die Mehrzahl der gegenwärtig in Deutschland zugelassenen Sorten ist jedoch anfällig, weshalb die Züchtung resistenter Sorten für den ökologischen Anbau sinnvoll wäre. Der Nachbau von Saatgut aus Freilandversuchen mit Flugbrandbefall hat gezeigt, dass die natürliche Infektion zu vergleichsweise hohen Befallswerten führen kann, wenn die Bedingungen für den Pilz günstig sind und keine Krankheitsresistenz vorliegt.

Kontakt

Matthias Herrmann
Julius Kühn-Institut (JKI)
Institut für Züchtungsforschung an landwirtschaftlichen Kulturen
Rudolf-Schick-Platz 3a
18190 Sanitz                   
Tel. +49 38209 45306
Fax +49 38209 45222
matthias.herrmann(at)jki.bund.de
www.jki.bund.de

Die Schlussberichte der im Rahmen des Bundesprogramms Ökologischer Landbau (BÖL) bearbeiteten Forschungsprojekte werden im Online-Archiv Organic Eprints veröffentlicht. [Absatz]

Weitere Informationen

Der Schlussbericht in Organic Eprints
Die Projektbeschreibung zu BÖL-Projekt 03O647/1  auf der Bundesprogramm-Homepage
Die Projektbeschreibung zu BÖL-Projekt 03O647/2 auf der Bundesprogramm-Homepage