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Bundesprogramm Ökologischer Landbau: Auswirkungen unterschiedlicher Duroc-Genanteile auf Leistungsmerkmale bei Mastschweinen

Ferkel im Auslauf

In der ökologischen Schweinefleischerzeugung wird immer wieder der Einsatz der Rasse Duroc gefordert. Dafür sprechen günstige Haltungseigenschaften und positive Effekte auf die Fleischqualität. Hinsichtlich der Schlachtkörperqualität ist jedoch eine Abnahme des Muskelfleischanteils zu berücksichtigen. Ein Forschungsvorhaben hat untersucht, wie sich unterschiedliche Duroc-Genanteile auf Mastleistung und Schlachtkörperqualität unter ökologischen Produktionsbedingungen auswirken.

In der ökologischen Schweinefleischerzeugung wird immer wieder der Einsatz der Rasse Duroc gefordert. Dafür sprechen günstige Haltungseigenschaften und positive Effekte auf die Fleischqualität. Hinsichtlich der Schlachtkörperqualität ist jedoch eine tendenzielle Abnahme des Muskelfleischanteils zu berücksichtigen. Ein Forschungsvorhaben hat untersucht, wie sich unterschiedliche Duroc-Genanteile auf Mastleistung und Schlachtkörper- bzw. Fleischqualität unter ökologischen Produktionsbedingungen auswirken.

Im Projekt "Auswirkungen unterschiedlicher Duroc-Anteile von Endmastherkünften auf Aspekte der Mastleistung und Schlachtkörperqualität unter ökologischen Produktionsbedingungen" (FKZ 06OE103) hat die Justus-Liebig-Universität Gießen in Zusammenarbeit mit dem Friedrich-Loeffler-Institut, dem Johann Heinrich von Thünen-Institut, dem Max-Rubner-Institut und der Landwirtschaftskammer Niedersachsen die Effekte unterschiedlich hoher Duroc-Genanteile beim Mastschwein auf Mastleistung, Schlachtkörper- und Fleischqualität unter ökologischen Produktionsbedingungen geprüft.

Insgesamt wurden auf der Leistungsprüfungsanstalt in Rohrsen 190 Tiere in zwei Durchgängen aufgestallt. Es wurden dabei Mastschweine ohne bzw. mit 25 Prozent, 50 Prozent und 75 Prozent Duroc-Genanteil untersucht. Die Tiere wurden in einem Außenklimastall mit eingestreuten Buchten in 14 Gruppen zu je sechs Tieren und je einer Gruppe mit fünf bzw. vier Tieren aufgestallt. Sie erhielten eine Futterration aus hunderprozentig ökologischer sowie weitgehend betriebseigener Herkunft.

Die Untersuchungen ergaben, dass bei einem auf Schlachtkörperqualität, also im Wesentlichen auf Muskelfleischfülle orientierten Vermarktungsziel nicht mehr als 50 Prozent Duroc-Genanteil im Mastendprodukt enthalten sein sollte. Der Muskelfleischanteil wird mit steigendem Duroc-Genanteil signifikant geringer. Die Gruppe mit 75 Prozent Duroc-Genanteil zeigte auch eine deutlich schlechtere Futterverwertung. Mit steigendem Duroc-Genanteil wird der intramuskuläre Fettgehalt signifikant gesteigert.

Schon bei einem 25-prozentigen Duroc-Genanteil wird die Fleischqualität deutlich positiv beeinflusst, ohne dass die Schlachtkörperqualität leiden muss. Damit besitzt diese Variante nach Ansicht der Forschenden ein deutliches Optimierungspotenzial sowohl für den ökonomischen Erfolg des Mästers als auch für die Profilierung von ökologisch erzeugtem Schweinefleisch gegenüber dem Verbraucher. Nur wenn ein Bezahlungs- bzw. Vermarktungssystem klar erhöhte intramuskuläre Fettgehalte und bessere sensorische Eigenschaften honorieren würde, ohne dabei die damit einhergehenden verminderten Schlachtkörperqualitäten negativ zu bewerten, ließe sich ein 75-prozentiger Duroc-Genanteil im Mastschwein und der damit verbundene geringere Fleisch- und höhere Fettanteil im Schlachtkörper rechtfertigen.

Kontakt

Prof. Dr. Horst R. Brandt
Justus-Liebig-Universität Gießen
Institut für Tierzucht und Haustiergenetik
Ludwigstraße 21 b
35390 Gießen
Tel. +49 641 9937625
Fax +49 641 9937629
Horst.R.Brandt(at)agrar.uni-giessen.de
http://www.uni-giessen.de