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Tiergesundheit und hohe Produktqualitäten mit alternativen Heilmethoden

Schwarzbunte Kühe auf Weide

Auf einer polnisch-deutschen Veranstaltung im Rahmen des Projekts „Ökologisch Handeln“ von EkoConnect e.V. und Partnern auf dem Spreehof in Göbeln Anfang März wurden Möglichkeiten des Einsatzes alternativer Heilmethoden in der landwirtschaftlichen Praxis aufgezeigt.

Auf einer polnisch-deutschen Veranstaltung im Rahmen des Projekts „Ökologisch Handeln“ von EkoConnect e.V. und Partnern auf dem Spreehof in Göbeln Anfang März wurden Möglichkeiten des Einsatzes alternativer Heilmethoden in der landwirtschaftlichen Praxis aufgezeigt.

Kernfragen der 53 Teilnehmer, neben Bäuerinnen und Bauern auch Studierende der Landwirtschaft und Veterinärmedizin, Lehrkräfte, Veterinäre und Berater, betrafen die konkrete Anwendung von Homöopathie und Phytotherapie in der Nutztierhaltung:  Prophylaxe und Möglichkeiten der Minimierung des Antibiotikaeinsatzes, wie man die Grenzen der alternativen Heilmethoden erkennt oder überwinden kann und welche Voraussetzungen man als Landwirt im Tierbestand selbst schaffen kann.

Die Ergebnisse von Untersuchungen zum Einsatz von Homöopathie, Placebos und Antibiotika stellte Tierarzt Dr. Christian Fidelak von Bovicare vor. Erfolg versprechend zeigten sich einer Untersuchung zufolge die Selbstheilungsraten der Tiere; so sei es bei einer aufmerksamen Tierbeobachtung und gutem Herdenmanagement vertretbar, den Krankheitsverlauf zunächst abzuwarten. Für eine Unterstützung des Heilungsprozesses biete sich der Homöopatikaeinsatz an. Sehr gute Erfahrungen wurden bei der Behandlung von Milchkühen, insbesondere im Bereich der Behandlung von Eutererkrankungen und Fruchtbarkeitsstörungen gemacht. Unabdingbar für das Funktionieren sei jedoch das Abstellen von Management- und Haltungsproblemen im Betrieb, denn diese seien die Ursache der meisten Krankheiten und könnten weder durch Homöopathie noch durch Antibiotikaeinsatz dauerhaft ausgeglichen werden.

Zum Abschluss berichtete Bernhard Steinert, der seinen Betrieb in der Sächsischen Schweiz biologisch-dynamisch bewirtschaftet, von seinen positiven Erfahrungen mit alternativen Heilmethoden. Bei optimalen Rahmenbedingungen (stressfreies Handling, luftiger Offenstall, reichlich gutes Stroh, artgerechte Fütterung, geeignete Melktechnik) und guter Beobachtung sei der Krankheitsdruck niedrig und mit alternativen Heilmethoden gut in den Griff zu kriegen. Wenn der Tierhalter im Erkennen und Beurteilen von Krankheiten geübt sei und schnell reagiere, könnten mit Homöopathie und Hausmitteln rasche und nachhaltige Erfolge erzielt und hohe Produktqualitäten erreicht werden. Fidelak und Steinert stimmten zudem überein, dass ein antibiotisches Trockenstellen von Milchkühen, die gängige Praxis in vielen Milchviehbetrieben, nur bei nachgewiesenen Infektionen unverzichtbar ist, um das Tierwohl nicht zu gefährden.

In der anschließenden Diskussion zwischen Landwirten und Tierärzten zeigte sich, dass das Interesse an alternativen Heilmethoden und die Nachfrage bei einigen Tierärzten bereits bestünde, dass der Anreiz für eine qualitativ hochwertige Beratung und Begleitung eines Betriebes diesbezüglich jedoch nur gegeben sei, wenn die Methoden Einzug in die tierärztliche Ausbildung hielten und die landwirtschaftlichen Betriebe zu einer entsprechenden Entlohnung der Tierärzte bereit seien. Ein Tierarztbesuch würde sich dann von einer klassischen Einzeltierbehandlung zu einer Bestandsbetreuung entwickeln und Kosten für Medikamente somit in den Hintergrund rücken.

Am 13. September 2012 bietet „Ökologisch Handeln“ eine Fachveranstaltung zu alternativen Heilmethoden speziell für Veterinäre an. Am 15. Januar 2013 wird das Fachseminar „Tiergesundheit und hohe Produktqualitäten mit alternativen Heilmethoden“ noch einmal im niederschlesischen Lubán stattfinden.

Mehr Informationen unter www.ekoconnect.org