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Neue Ergebnisse aus dem Bundesprogramm Ökologischer Landbau: Optimierung der Behangsdichte im Öko-Kernobstbau

Äpfel, Sorte Reglindis

Im ökologischen Apfelanbau ist der Ertrag immer noch sehr von Alternanz geprägt. Um diese jährlichen Schwankungen zu vermeiden, ist eine Optimierung der Behangsdichte - entweder durch Blütenausdünnung oder durch Förderung des Fruchtansatzes - notwendig. Im Rahmen eines Forschungsvorhabens zum ökologischen Apfel- und Birnenanbau wurden Möglichkeiten der Optimierung des Fruchtbehangs untersucht.

Im ökologischen Apfelanbau ist der Ertrag immer noch sehr von Alternanz geprägt. Um diese jährlichen Schwankungen zu vermeiden, ist eine Optimierung der Behangsdichte - entweder durch Blütenausdünnung oder durch Förderung des Fruchtansatzes - notwendig. Im Rahmen eines Forschungsvorhabens zum ökologischen Apfel- und Birnenanbau wurden Möglichkeiten der Optimierung des Fruchtbehangs untersucht.

Das Projekt "Untersuchungen zur Optimierung der Behangsdichte im ökologischen Kernobstbau" (FKZ 03OE088) widmete sich verschiedenen Teilbereichen einer Strategie zur Optimierung des Fruchtbehangs bei Apfel und Birne. Die Untersuchungen der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau fanden an den Standorten Ahrweiler, Jork und Weinsberg statt. Dort wurden Blattdünger zur Förderung des Ertrages bei Apfel und Birne geprüft, Versuche zum zusätzlichen Schnitt und zur Blütenausdünnung durchgeführt und deren Effekt auf den Handausdünnungsaufwand festgehalten.

Der höchste Apfel-Ertrag mit 11,58 Kilogramm pro Baum und Jahr (Mittelwert 2004-2006) wurde am Standort Ahrweiler (Sorte ‚Elstar’) bei Anwendung des Pflanzenstärkungsmittels Aminosol PS festgestellt. Das Algenextrakt Wuxal Ascofol führte mit 11,71 kg/Baum zum zweitbesten Ergebnis vor der Kontrolle (10,96 kg/Baum). Bei der Birnensorte ‚Conference’ lag die Kontrolle bei der Summe des Ertrages (Gesamtertrag und vermarktungsfähiger Ertrag) nach drei Versuchsjahren knapp vor den übrigen Varianten. In Jork (Apfelsorte ‚Holsteiner Cox’) erzielte als Summe der Jahre 2005 und 2006 nur die Applikation von Wuxal Ascofol einen höheren Ertrag als die Kontrolle.

Für den zusätzlichen Schnitt wurde bei der Apfelsorte ‚Elstar’ ein Zeitbedarf von 15 Stunden pro Hektar ermittelt, der eine Einsparung bei der Handausdünnung von etwa 150 Stunden brachte. Das Fruchtgewicht stieg an und der Anteil Blütenknospen im Winter erhöhte sich um 22 Prozent. Alle Ausdünnungsstrategien mit zwei Bausteinen brachten erhebliche Einsparungen bei der Handausdünnung, eine bessere Fruchtqualität und einen höheren Blütenbesatz im Frühjahr darauf.

Die Blütenspritzungen mit Schwefelkalk waren sehr effektiv beim Ausgleich der Alternanz. Ähnliche Ausdünnwirkungen wie Schwefelkalk hatten Sonnenblumen- oder Fischöle, die aber keine eindeutige Alternanzbrechung brachten. In Jork (Apfelsorte ‚Elstar’) wurde bei Aufwandmengen von 15 Liter Schwefelkalk pro Hektar und bei 30 l/ha keine oder nur eine geringe Ausdünnung festgestellt. Mit 2x30 l/ha Schwefelkalk wurde eine leichte, mit 3x30 l/ha oder 2x45 l/ha eine stärkere Ausdünnung erreicht.

Die Projektbeteiligten empfehlen, bei der Umsetzung der Versuchsergebnisse in die obstbauliche Praxis unbedingt die Sorten zu beachten. Andere Apfelsorten als die untersuchten können beispielsweise mit einem stärkeren Fruchtfall auf Schwefelkalk-Behandlungen ansprechen oder in Kombination mit der Pilzbekämpfung mit stärkerer Fruchtberostung reagieren. Im Betrieb durchgeführte Maßnahmen und die vorherrschenden Wetterbedingungen sollten genau dokumentiert werden. Auch sollte der Behang zum Zeitpunkt des Junifruchtfalls kontrolliert werden, um noch rechtzeitig mit einer Handausdünnung eingreifen zu können. Bei der Ernte sollten die Früchte sortiert und das Ergebnis der gewählten Ausdünnungsstrategie festgehalten werden. Im folgenden Frühjahr sollte unbedingt registriert werden, ob der Blütenansatz durch die Maßnahmen verbessert wurde.

Kontakt

Barbara Pfeiffer
Staatliche Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau
Referat Obstbau
Traubenplatz 5
74189 Weinsberg
Tel. +49 7134 504-155
barbara.pfeiffer(at)lvwo.bwl.de