Diese Website unterstützt Internet Explorer 11 nicht mehr. Bitte nutzen Sie zur besseren Ansicht und Bedienbarkeit einen aktuelleren Browser wie z.B. Firefox, Chrome

Bitte beachten Sie, dass die archivierten Meldungen nicht aktualisiert werden. Möglicherweise sind die Inhalte der Meldungen inzwischen nicht mehr gültig. Linkverknüpfungen können eventuell ins Leere oder auch auf inzwischen aktualisierte Inhalte führen. Danke für Ihr Verständnis!

Bundesprogramm Ökologischer Landbau: Barrieresysteme zur Abwehr von Wühlmäusen im Öko-Obstbau

Schermaus

Im Öko-Obstbau verursachen Scher- und Feldmäuse erhebliche Schäden durch das Benagen der Rinde und der Wurzeln von Obstbäumen. Um die Zuwanderung dieser Schaderreger zu verhindern, können so genannte Migrationsbarrieren eingesetzt werden. In einem Forschungsprojekt wurden Barrieresysteme v.a. hinsichtlich ihrer Effizienz getestet.

Im Öko-Obstbau verursachen Scher- und Feldmäuse erhebliche Schäden durch das Benagen der Rinde und der Wurzeln von Obstbäumen. Um die Zuwanderung dieser Schaderreger zu verhindern, können so genannte Migrationsbarrieren eingesetzt werden. In einem Forschungsprojekt wurden Barrieresysteme v.a. hinsichtlich ihrer Effizienz getestet.

Im Forschungsvorhaben "Versuche zum praxisgerechten Betrieb von Barrieresystemen zur Abwehr von Wühlmausschäden im ökologischen Obstbau" (FKZ 02OE108/F) untersuchte das Institut für Nematologie und Wirbeltierkunde der Biologischen Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft (jetzt Julius Kühn-Institut) Methoden und Arbeitsabläufe zur Installation von Migrationsbarrieren sowie zur Pflege der Einrichtungen unter den Bedingungen der obstbaulichen Praxis. Die Ergebnisse des Vorgängerprojektes (FKZ 02OE108) dienten als Basis der Untersuchungen. Der Fokus richtete sich v.a. auf eine Effizienzsteigerung der Migrationsbarrieren.

Migrationsbarrieren sind niedrige Zäune aus engmaschigem Drahtgitter, die einen halben Meter tief in die Erde eingegraben werden und 40 Zentimeter über den Boden hinausragen. Die Oberkante des Zaunes ist rechtwinklig nach außen umgebogen, um ein Überklettern zu verhindern. Im Rahmen des Projekts wurde ein zeitsparendes und kostengünstiges Verfahren zur Installation und zum Betrieb der Migrationsbarrieren in der Praxis entwickelt und in Obstanlagen an vier verschiedenen Standorten erprobt. In drei Obstanlagen zeigten die Migrationsbarrieren eine gute Wirkung gegen die Zuwanderung von Scher- und Feldmäusen. In einer Anlage wurden die Migrationsbarrieren mehrfach von Maulwürfen untergraben. Diese Anlage unterschied sich durch ihre Bodenbeschaffenheit, ihr Standalter und das Vorhandensein umfangreicher, bewohnter Gangsysteme von den anderen Anlagen. Versuche, die Gangsysteme durch wiederholtes Fräsen und Festwalzen des Bodens entlang der Migrationsbarrieren zu beseitigen, zeigten keinen anhaltenden Erfolg. In Labor- und Gehegeversuchen konnte aber gezeigt werden, dass das Untergraben von Migrationsbarrieren durch ein Abwinkeln des Barrierematerials im Boden verhindert werden kann.

Neben dem Einsatz der Migrationsbarrieren im ökologischen Obstbau ist deren Einsatz auch in anderen betroffenen Bereichen des Öko-Landbaus (z. B. Baumschulen, Gemüsebau) denkbar.

Kontakt

Dr. Hans-Joachim Pelz
Julius Kühn-Institut - Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen
Institut für Pflanzenschutz in Gartenbau und Forst
Wirbeltierforschung
Toppheideweg 88
48161 Münster
Tel. +49 251 8710640
Fax +49 251 8710633
hans-joachim.pelz(at)jki.bund.de
www.jki.bund.de