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Bundesprogramm Ökologischer Landbau: Sortenevaluierung bei Wintergerste hinsichtlich der Anfälligkeit für Flug- und Hartbrand

Nacktgerste

Bei mehrjähriger Vermehrung von Wintergerste nach Richtlinien des ökologischen Landbaus muss bei anfälligen Sorten mit zunehmendem Brandbefall gerechnet werden. Ein Ausweg wäre der Anbau von resistenten oder teilresistenten Sorten. In einem Forschungsvorhaben wurden Wintergerstensorten hinsichtlich Flug- und Hartbrandanfälligkeit untersucht.

Bei mehrjähriger Vermehrung von Wintergerste nach Richtlinien des ökologischen Landbaus muss bei anfälligen Sorten mit zunehmendem Brandbefall gerechnet werden. Ein Ausweg wäre der Anbau von resistenten oder teilresistenten Sorten. In einem Forschungsvorhaben wurden Wintergerstensorten hinsichtlich Flug- und Hartbrandanfälligkeit untersucht.

Im Projekt "Fortführung der Sortenevaluierung auf Flug- und Hartbrandanfälligkeit der Wintergerste sowie Prüfung flug- und hartbrandresistenter Sorten auf Anbaueignung bei ökologischer Bewirtschaftung" (FKZ 03OE657) untersuchte der Forschungsring für Biologisch-Dynamische Wirtschaftsweise e.V. bisher noch nicht untersuchte oder neu zugelassene Wintergerstensorten hinsichtlich Flug- und Hartbrandresistenz. 

Beim Flugbrand zeigten sich die künstlich inokulierte Flugbrand-Prüfrasse und drei weitere Flugbrandherkünfte unterschiedlich virulent. Von 223 Handelssorten und 74 Genbankmustern waren sieben Handelssorten und zwölf Genbankmuster gegenüber der Prüfrasse genetisch resistent. Nur die Wintergerstensorten Carrero und Astrid (Österreich) zeigten sich gegenüber der Prüfrasse mehrjährig resistent und einjährig getestet gegen alle Flugbrandherkünfte. Einjährig befallsfrei gegenüber der Prüfrasse blieb Laurena (Österreich). Morphologisch resistent (geschlossene Blütchen zur Zeit der natürlichen Flugbrandinfektion) waren unter den zugelassenen Sorten eine nach zweijähriger Testung und fünf nach einjähriger Prüfung.

111 Handelssorten wurden auf Hartbrandresistenz geprüft. Ohne Befall blieben zweijährig geprüft Alissa, einjährig Campanile, Maximiliane, Mercedes, Spectrum  und Verticale. Einen nur geringen Hartbrandbefall wiesen 25 zugelassene Sorten auf. Da Hartbrand dem Saatgut von außen anhaftet, bietet sich nach Ansicht der Forscher eine Saatgutbehandlung mit einem an ökologische Richtlinien angepassten Saatgutbehandlungsmittel oder Warm- bzw. Heißwasserbehandlung an.

In Anbauversuchen unter ökologischer Bewirtschaftung waren nach guter Flugbrandresistenz ausgewählte Sorten bei kombinierter Bewertung der Erträge und Proteingehalte den Verrechnungssorten des Bundessortenamtes nicht grundsätzlich unterlegen. Auf besseren Standorten ließen sich dem konventionellen Anbau vergleichbare Proteingehalte erreichen. Unter Berücksichtigung guter Flugbrandresistenz zeigten Carrero, Laurena und die Verrechnungssorte Lomerit, gemessen am Mittel über alle Sorten, überdurchschnittliche Wertung.

Hinsichtlich der Konkurrenzkraft gegenüber Beikräutern durch Beschattung waren Laurena und die allerdings flugbrandanfällige Verrechnungssorte Merlot aufgrund der größeren Blattflächen und Halmlängen überlegen.

Die Kombination der Resistenz gegen beide Brände, gutem Korn- und Proteinertrag bei guter Futterqualität und Beikrautkonkurrenz war von keiner Sorte verwirklicht. Bei geringer Hartbrandanfälligkeit erwiesen sich Laurena und Carrero als die besten Sorten. Letztere zeigte geringere Konkurrenzkraft gegenüber Beikräutern, was vermutlich nur auf schlechteren Standorten Bedeutung erlangt.

Kontakt

Dr. habil. Hartmut Spieß
Forschungsring für Biologisch-Dynamische Wirtschaftsweise e.V.
Zweigstelle Dottenfelderhof
Holzhausenweg 7
61118 Bad Vilbel
Tel. +49 6101 6385
Fax +49 6101 7948
spiess(at)ibdf.de
www.forschungsring.de