Dafür wurden aufbauend auf der abgeschlossenen Studie "Stärkung der biologischen Landwirtschaft in Österreich bis 2030" (Kummer et al. 2021) vier zentrale Themenbereiche bearbeitet: Stärkung von Wissenssystemen zur biologischen Landwirtschaft, Ernährungsbildung über biologische Lebensmittel für Lehrlinge des Lebensmitteleinzelhandels (LEH), Ausbau des Bio-Anteils in der öffentlichen Verpflegung von Bundeseinrichtungen sowie rechtsverbindliche Bio-Kontrolle und Bio-Zertifizierung in der Gastronomie und Hotellerie.
Ziel des Projektes war es, in diesen Bereichen Umsetzungsschritte durchzuführen bzw. vorzubereiten. Die Bearbeitung des Projektes erfolgte durch Literatur- und Online-Recherchen sowie durch Stakeholder-Einbindung. In Summe wurden 93 Expert*innen bzw. Stakeholder in Form von Einzel- und Gruppengesprächen eingebunden.
Zu den zentralen Ergebnissen der vier Arbeitspakete (AP) zählen:
- AP 1: Partizipative Erarbeitung von 16 Vorschlägen für eine koordinierte und zielgerichtete Gestaltung von Bio-Wissenssystemen in Österreich, u.a.
- Bio-Aktionsprogramm strategisch ausbauen;
- Erarbeitung einer gemeinsamen Forschungsstrategie für die Biolandwirtschaft;
- Ausbau der Bio-Zuständigkeiten auf Ebene der Bundesverwaltung;
- Einrichtung einer Bio-Forschungsplattform als Koordinationsstelle für Bio-Wissensakteur:innen (Forschung, Beratung, Bildung, landwirtschaftliche Praxis);
- Aufbau eines Netzwerks an forschungsinteressierten Biobetrieben.
- AP 2: Identifikation von Möglichkeiten, die Bildung über biologische Landwirtschaft für Lehrlinge im LEH auszubauen, u.a.
- Online-Lernplattform mit zeitgemäßen Materialien anbieten (Kurzvideos, Interviews, Wissensfragen);
- Exkursionsangebot zu Biobetrieben für Lehrlinge schaffen;
- Unterrichtsentwürfe für Berufsschulen entwickeln (an die Arbeitswelt angepasst);
- Trainerleitfaden und Train the Trainer-Konzept zur Verfügung stellen.
- AP 3: Entwicklung eines Umsetzungskonzeptes zur schrittweisen Erhöhung des Bioanteils einer Bundeseinrichtung auf 30 % (monetär) bis zum Jahr 2025:
- Analyse der Ist Situation als Ansatzpunkt für die Umsetzung;
- Identifikation der relevantesten Herausforderungen, sowie förderlicher Rahmenbedingungen und Maßnahmen im Umsetzungsprozess;
- Erarbeitung eines Umsetzungskonzeptes, basierend auf Good-Practice-Erfahrungen.
- AP 4: Durchführung von Interventionen zur Unterstützung des laufenden „Verrechtlichungs“-Prozesses der verbindlichen Bio-Zertifizierung in der Außer Haus Verpflegung:
- Analyse der Ist-Situation und Recherche von Good-Practice-Beispielen aus anderen europäischen Ländern;
- Durchführung von zwei Workshops mit maßgeblichen Akteur*innen, um den Prozess konstruktiv voranzutreiben.
Die Projektergebnisse wurden im Dezember 2022 am Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft präsentiert und mit den zuständigen Ansprechpersonen diskutiert. Es ist geplant, 2023 weitere Umsetzungsschritte in diesen Bereichen zu setzen.
Auftraggeber: Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft (BML)
Projektlaufzeit: 01-12/2022
Weitere Informationen
Kontakt
Links und Downloads
- fibl.org: "Zukunft Bio 2030" in der Projektdatenbank
- orgprints.org: Projektbericht auf Organic E-Prints
- bml.gv.at: Projektkurzbeschreibung auf der Webseite des BML