Im Rahmen des Projektes "Wasserschutzbrot", teil der Aktion Grundwasserschutz der Regierung Unterfranken, verzichten Landwirte beim Anbau ihres Backweizens auf die letzte Stickstoff-Gabe. Somit verringert sich das Risiko der Nitrat-Auswaschung in das Grundwasser. Bäckereien in Unterfranken backen aus dem niedrig gedüngten Weizen ein Wasserschutzbrot.
Das FiBL koordiniert die Umsetzung des Projektes im Auftrag der Regierung von Unterfranken. Das Projekt wurde im Jahr 2014 als Pilot gestartet und wird seitdem kontinuierlich weiterentwickelt. Ziel ist, die Aktion "Wasserschutzbrot" nach Abschluss des Projektes im Jahr 2017 in die Selbstständigkeit geführt und wirtschaftlich tragfähig gemacht zu haben.
Grundwasser ist die Quelle für unser Trinkwasser, daher muss es besonders geschützt werden. Beim Anbau von Getreide bringen Landwirte Stickstoffdünger in mehreren Gaben aus. Im Boden wird der Stickstoff zu Nitrat umgewandelt, das über das Grundwasser in die Trinkwasserbrunnen gelangen kann. In Unterfranken ist die Gefahr besonders groß, da oft nur eine dünne Schicht schützender Oberboden über dem klüftigen Untergrund liegt.
Nach der erfolgreichen Testphase in 2014 und 2015 verzichten in 2016 aktuell drei Landwirte in den Trinkwassereinzugsgebieten Werntal, Würzburg und Sulzfeld/Marktsteft beim Anbau ihres Backweizens auf die letzte Stickstoff-Gabe. Somit verringert sich das Risiko der Nitrat-Auswaschung in das Grundwasser: Es ist ohne teure Aufbereitung als Trinkwasser nutzbar. 13 Bäckereien mit über 45 Verkaufsstellen backen aus dem niedrig gedüngten Weizen ein Wasserschutzbrot.
Für den im Rahmen des Projekts geernteten Weizen mit einem geringeren Eiweißgehalt erhalten die Landwirte einen Ausgleich von ihrem örtlichen Wasserversorgungsunternehmen. Das grundwasserschonend angebaute Getreide wird in der Mühle getrennt vermahlen und auch separat gelagert. Anschließend gelangt dieses Mehl ausschließlich zu den an diesem Projekt beteiligten Bäckern. Das handwerkliche Geschick, die Verwendung regionaler Rohstoffe und das Bekenntnis zur Heimat, verbunden mit der Sicherung von Arbeitsplätzen, vereint diese regionalen Handwerksbäckereien – zusammen mit den Landwirten, den Wasserversorgern und der Mühle – innerhalb dieses außergewöhnlichen Projekts.
Durch Plakate, Faltblätter, Brottüten und eine Brotbanderolewerden die Verbraucher über das Projekt "Wasserschutzbrot" der Aktion Grundwasserschutz informiert. Denn letztendlich entscheiden die Kundinnen und Kunden an der Ladenkasse mit Ihrem Kaufverhalten darüber, wie Produkte erzeugt und verarbeitet werden.
Das FiBL koordiniert die Umsetzung des Projektes im Auftrag der Regierung von Unterfranken seit 2014.
Koordination und Umsetzung