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Hintergrund

Baumwolle wird bereits seit über 8000 Jahren für die Textilherstellung genutzt und ist die wichtigste Faserpflanze weltweit. Die bedeutendsten Anbauländer sind China, Indien und die USA. Baumwolle ist eine sehr anspruchsvolle Kultur, die viel Wasser und Nährstoffe benötigt und viele Insekten anzieht. Obwohl Baumwolle nur 2.4% der weltweiten Ackerfläche ausmacht, werden 6% aller Pestizide und 16% aller Insektizide bei der Baumwollproduktion eingesetzt. Um dem Abhilfe zu schaffen, wurde mit Hilfe der Gentechnik vor etwa 20 Jahren ein Gen des Bakteriums Bacillus thuringensis in das Genom der Baumwolle eingebaut. Dieses Bt-Gen ermöglicht es der Pflanze einen Abwehrstoff zu produzieren, der für den Hauptschädling den Baumwollkapselbohrer giftig ist und den Insektizideinsatz verringern sollte. Heute wachsen auf über 70% der globalen Baumwollanbauflächen gentechnisch veränderte Baumwollsorten, Tendenz steigend (www.transgen.de). Auf den Insektizideinsatz konnte jedoch nicht verzichtet werden, da anstelle des Baumwollkapselbohrers andere Schadinsekten wie z.B. Weichwanzen stark zugenommen haben.

In den letzten Jahren hat die Nachfrage nach biologischer Baumwolle stark zugenommen – u.a. durch COOP Naturaline und Remei, aber auch grosse Textilketten wie C&A und H&M. Der ressourcenschonende Biolandbau mit geschlossenen Kreisläufen setzt bewusst keine synthetischen Dünger und Pestizide ein. Er ermöglicht eine umweltschonende Produktion ohne gesundheitliche Risiken und vermindert die Abhängigkeit der Kleinbauern von Krediten für Agrochemikalien. In Kombination mit fairem Handel trägt diese Anbauform zur Nachhaltigkeit der Baumwollproduktion bei, verbessert die Einkommens- und Ernährungssicherung und fördert die ländliche Entwicklung. Dreiviertel der globalen Biobaumwolle wird in Indien auf 253‘000 ha von ca. 184‘000 Kleinbauern produziert, was etwa 2% der gesamten Baumwollanbaufläche in Indien entspricht (Farm & Fiber Report 2011-12, Textile Exchange 2013).