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Was hilft im Fall von Blattfall?

Zwei Männer im Obstgarten überprüfen Gesundheit der Bäume

Welche Apfelsorten sind resistent? FiBL-Forscher Thomas Oberhänsli (links) und Landwirt Hans Brunner prüfen die Gesundheit der Bäume in Brunners Obstgarten mit rund 400 Hochstämmern in Steinmaur ZH. (Foto: FiBL, Hans-Jakob Schärer)

Die neue Pilzkrankheit Marssonina breitet sich aus in den Apfelgärten und -anlagen. Dank einem Forschungsprojekt des FiBL und des Kompetenzzentrums Obstbau-Bodensee ist nun bekannt, wie und wann sich die Krankheit verbreitet und welche Pflanzenschutzmassnahmen wann Erfolg versprechen.

Seit 2010 bereitet die neue Blattfallkrankheit Marssonina Europas Apfelproduzentinnen und Apfelproduzenten Kopfzerbrechen. Ab Juni sind erste Flecken bemerkbar, die sich ausbreiten, bis das Blatt ganz gelb ist und abfällt. So kann ein Baum oft schon vor der Ernte viel Laub verlieren, was den Ertrag beeinträchtigt. Bisher war wenig über die Krankheit und ihre Bekämpfung bekannt. Deshalb befasste sich das FiBL im Rahmen eines Forschungsprojekts intensiv mit der Biologie des pilzlichen Erregers und mit den Möglichkeiten, die Apfelbäume vor ihm zu schützen.

Noch hat der Erreger kaum mutiert

Eine – wenigstens vorläufige – gute Neuigkeit liefern die Untersuchungen über den Erreger Diplocarpon coronariae (ehemals Diplocarpon mali): "Die Population ist in ganz Europa genetisch ziemlich einheitlich, was typisch ist für einen frisch eingeschleppten Organismus", sagt Thomas Oberhänsli, Molekularbiologe in der Gruppe Pflanzenschutz-Pathologie am FiBL. "So stehen die Chancen im Moment noch gut, dem Pilz mithilfe von robusten Apfelsorten beizukommen." Aber es ist nur eine Frage der Zeit, bis der Pilz sich genetisch verändert und vorhandene Resistenzen überwindet. Noch zeigen bestimmte moderne Sorten wie Ladina, Discovery und Galant oder die Mostobstsorten Blauacher, Bohnapfel und Tobiässler eine gewisse Robustheit gegenüber Marssonina. Die Bekämpfung des Pilzes ist allerdings schwierig. Anders als beim Apfelschorf scheint es den Befall im Folgejahr nicht zu reduzieren, wenn gemulcht wird oder wenn das abgefallene Laub im Herbst aus der Anlage entfernt wird. Bei den Versuchen zeigte sich aber, dass die Behandlungshäufigkeit einen klaren Einfluss hat.

Tonerde und Schwefelkalk – je öfter, desto besser

Pflanzenschutzmassnahmen müssen gemäss unseren Erkenntnissen ab Mai bis Ende Sommer stattfinden, um einen zufriedenstellenden Schutz zu gewährleisten. In stark betroffenen Anlagen mit anfälligen Sorten sind Behandlungen sowohl mit präventiven Mitteln wie dem Tonerdepräparat MycoSin als auch mit kurativen Mitteln wie Schwefelkalk nötig. Eine grosse Hilfe für die gezielte Anwendung zum richtigen Zeitpunkt bietet das Prognosemodell RIMpro Marssonina. Untersuchungen mit Sporenfallen haben gezeigt, dass das Modell die Infektionsperioden sehr präzise vorhersagen kann.

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Hans-Jakob Schärer

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