"Die systematische Integration von Ackerbau, Sträuchern und Viehwirtschaft (crops, shrubs and livestock, CSL) zusammen mit Praktiken der Conservation Agriculture (CA) und des biologischen Landbaus haben ein erhebliches Potenzial, Böden und Erträge zu verbessern und Resilienz aufzubauen. Zu solchen Praktiken gehören zum Beispiel das Mulchen von Ernterückständen und reduzierte Bodenbearbeitung", erklärt Harun Cicek vom FiBL, Koordinator des SustainSahel-Projekts. "Für Trockengebiete wie die Sahelzone, die Millionen von Menschen ernähren, sind signifikante Ertragssteigerungen zwischen 100% und 800% möglich, wenn man z.B. Gehölzpflanzungen in Ackerflächen integriert, um die Boden- und Wasserverfügbarkeit zu verbessern."
Sieben Schwerpunktgebiete in drei verschiedenen Ländern
In partnerschaftlicher Zusammenarbeit mit Bauernverbänden, Beratungsdiensten und bäuerlichen Gemeinschaften wird SustainSahel auf bestehendem Wissen und verwandten Projekten aufbauen, wie zum Beispiel dem Projekt ORM4Soil. SustainSahel hat sieben Schwerpunktgebiete für das Projekt in Senegal, Burkina Faso und Mali etabliert. Zusätzlich werden in jedem Schwerpunktgebiet Innovationsplattformen mit den lokalen Akteuren gebildet, die in die Bereiche Milch, Fleisch, Getreide, Baumwolle und andere regionale Wertschöpfungsketten eingebunden sind. Die Plattformen werden so angelegt, dass sie sich zu einem strukturellen Kern der eingerichteten Living Labs entwickeln. Dieser Ansatz stellt einen systematischen, integrativen Dialogprozess zwischen den Akteuren und den Projektforschern bei der Entwicklung integrierter Systeme aus Ackerbau, Sträuchern und Viehwirtschaft dar. Während der Projektlaufzeit wird das vorhandene Know-how getestet und die Entstehung neuer Praktiken gefördert.
Frauen für Führungsrollen
Frauen prägen die Produktionssysteme der westlichen Sahelzone und der Savanne in hohem Masse. Sie sind der Schlüssel dafür, dass das SustainSahel-Projekt nicht nur neues, für den Wandel nötiges Wissen generiert, sondern auch eine bedeutende Rolle dabei spielt, dass dieses Wissen genutzt wird. Frauen werden Führungsrollen in Demonstrations- und Pilotaktivitäten, Workshops und Fokusgruppen übernehmen. Die im Rahmen des Projekts zu produzierenden Schulungsvideos für den horizontalen Wissenstransfer von Landwirt zu Landwirt werden dazu beitragen, Wissenslücken zwischen Männern und Frauen sowie zwischen Jugendlichen und Älteren zu schliessen.
"Das übergeordnete Ziel des Projekts ist es, die Resilienz und das nachhaltige Intensivierungspotenzial landwirtschaftlicher Produktionssysteme in Westafrika zu stärken“, schliesst Harun Cicek, „und eine fruchtbare Zusammenarbeit in der gesamten Sahelzone sowie zwischen afrikanischen und europäischen Institutionen zu unterstützen."
Etliche der UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung werden angegangen
Das Projekt mit einer Laufzeit von fünf Jahren soll zur Erreichung etlicher der UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs) beitragen. Beiträge zu den SDGs 2, 13 & 15 umfassen die Entwicklung und Förderung von Praktiken, die die Wasseraufnahme-/Speicherkapazität des Bodens und den Gehalt an organischer Substanz erhöhen, die Produktivität mittels optimierter Integration von Ackerbau, Gehölzen und Viehwirtschaft steigern und den Klimaschutz fördern. Darüber hinaus werden durch Kapazitätsaufbau und partnerschaftliche Entwicklung, Vernetzung und einen Multi-Akteur-Ansatz, der förderliche Bedingungen für Innovationen schafft, auch Beiträge zu den SDGs 1, 5, 16 & 17 geleistet.
Diese Nachricht wurde der SustainSahel-Pressemitteilung vom 8. März 2021 entnommen. Sie ist hier zum Download verfügbar (Englisch): https://www.sustainsahel.net/communications/media.html
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Links
- fibl.org: Projektbeschreibung SustainSahel
- fibl.org: Projektbeschreibung ORM4Soil
- sustainsahel.net: Homepage