Diese Website unterstützt Internet Explorer 11 nicht mehr. Bitte nutzen Sie zur besseren Ansicht und Bedienbarkeit einen aktuelleren Browser wie z.B. Firefox, Chrome

Neues Projekt zur Integration von Ackerbau, Gehölzen und Viehzucht in der afrikanischen Sahelzone

Rind unter einem Baum im Schatten

Bäume und Sträucher spenden sowohl Schatten als auch landwirtschaftliche Erträge. Das Projekt fördert die Kombination von Bäumen und Sträuchern mit Viehzucht und Ackerbau. Schwerpunktgebiet Yilou, Burkina Faso. (Foto: FiBL, Harun Cicek)

Baobab-Bäume mit abgeerntetem Hirsestroh

Baobab-Bäume mit abgeerntetem Hirsestroh, das für die spätere Nutzung als Viehfutter in der Trockenzeit gelagert wird. Schwerpunktgebiet Niakhar, Senegal. (Foto: FiBL, Harun Cicek)

Ein Landwirt weidet seine Tiere während der Trockenzeit auf brachliegenden Feldern

Ein Landwirt weidet seine Tiere während der Trockenzeit auf brachliegenden Feldern. Sträucher stellen hier eine wichtige Futterquelle dar. Schwerpunktgebiet Ouarkokh, Senegal. (Foto: FiBL, Fernando Sousa)

Ein Fulani-Hirte schüttelt Blätter von einem Balanites-Baum

Traditionelle Nutzung von Bäumen als Futterpflanzen: Ein Fulani-Hirte schüttelt Blätter von einem Balanites-Baum, um seine Schafe zu füttern. Schwerpunktgebiet Ouarkokh, Senegal. (Foto: FiBL, Harun Cicek)

Das übergeordnete Ziel des von der EU finanzierten Projekts SustainSahel ist die Förderung von Praktiken, die die Bodenqualität und Erträge verbessern, die Widerstandsfähigkeit gegenüber dem Klimawandel stärken und zur Ernährungssicherheit und zu verlässlicheren Existenzgrundlagen beitragen. Mit 18 Partnern aus 10 afrikanischen und europäischen Ländern wird das vom FiBL koordinierte Projekt unter Horizon 2020, dem Rahmenprogramm für Forschung und Innovation der Europäischen Union, gefördert.

"Die systematische Integration von Ackerbau, Sträuchern und Viehwirtschaft (crops, shrubs and livestock, CSL) zusammen mit Praktiken der Conservation Agriculture (CA) und des biologischen Landbaus haben ein erhebliches Potenzial, Böden und Erträge zu verbessern und Resilienz aufzubauen. Zu solchen Praktiken gehören zum Beispiel das Mulchen von Ernterückständen und reduzierte Bodenbearbeitung", erklärt Harun Cicek vom FiBL, Koordinator des SustainSahel-Projekts. "Für Trockengebiete wie die Sahelzone, die Millionen von Menschen ernähren, sind signifikante Ertragssteigerungen zwischen 100% und 800% möglich, wenn man z.B. Gehölzpflanzungen in Ackerflächen integriert, um die Boden- und Wasserverfügbarkeit zu verbessern."

Sieben Schwerpunktgebiete in drei verschiedenen Ländern

In partnerschaftlicher Zusammenarbeit mit Bauernverbänden, Beratungsdiensten und bäuerlichen Gemeinschaften wird SustainSahel auf bestehendem Wissen und verwandten Projekten aufbauen, wie zum Beispiel dem Projekt ORM4Soil. SustainSahel hat sieben Schwerpunktgebiete für das Projekt in Senegal, Burkina Faso und Mali etabliert. Zusätzlich werden in jedem Schwerpunktgebiet Innovationsplattformen mit den lokalen Akteuren gebildet, die in die Bereiche Milch, Fleisch, Getreide, Baumwolle und andere regionale Wertschöpfungsketten eingebunden sind. Die Plattformen werden so angelegt, dass sie sich zu einem strukturellen Kern der eingerichteten Living Labs entwickeln. Dieser Ansatz stellt einen systematischen, integrativen Dialogprozess zwischen den Akteuren und den Projektforschern bei der Entwicklung integrierter Systeme aus Ackerbau, Sträuchern und Viehwirtschaft dar. Während der Projektlaufzeit wird das vorhandene Know-how getestet und die Entstehung neuer Praktiken gefördert.

Frauen für Führungsrollen

Frauen prägen die Produktionssysteme der westlichen Sahelzone und der Savanne in hohem Masse. Sie sind der Schlüssel dafür, dass das SustainSahel-Projekt nicht nur neues, für den Wandel nötiges Wissen generiert, sondern auch eine bedeutende Rolle dabei spielt, dass dieses Wissen genutzt wird. Frauen werden Führungsrollen in Demonstrations- und Pilotaktivitäten, Workshops und Fokusgruppen übernehmen. Die im Rahmen des Projekts zu produzierenden Schulungsvideos für den horizontalen Wissenstransfer von Landwirt zu Landwirt werden dazu beitragen, Wissenslücken zwischen Männern und Frauen sowie zwischen Jugendlichen und Älteren zu schliessen.

"Das übergeordnete Ziel des Projekts ist es, die Resilienz und das nachhaltige Intensivierungspotenzial landwirtschaftlicher Produktionssysteme in Westafrika zu stärken“, schliesst Harun Cicek, „und eine fruchtbare Zusammenarbeit in der gesamten Sahelzone sowie zwischen afrikanischen und europäischen Institutionen zu unterstützen."

Etliche der UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung werden angegangen

Das Projekt mit einer Laufzeit von fünf Jahren soll zur Erreichung etlicher der UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable  Development Goals, SDGs) beitragen. Beiträge zu den SDGs 2, 13 & 15 umfassen die Entwicklung und Förderung von Praktiken, die die Wasseraufnahme-/Speicherkapazität des Bodens und den Gehalt an organischer Substanz erhöhen, die Produktivität mittels optimierter Integration von Ackerbau, Gehölzen und Viehwirtschaft steigern und den Klimaschutz fördern. Darüber hinaus werden durch Kapazitätsaufbau und partnerschaftliche Entwicklung, Vernetzung und einen Multi-Akteur-Ansatz, der förderliche Bedingungen für Innovationen schafft, auch Beiträge zu den SDGs 1, 5, 16 & 17 geleistet.

Diese Nachricht wurde der SustainSahel-Pressemitteilung vom 8. März 2021 entnommen. Sie ist hier zum Download verfügbar (Englisch): https://www.sustainsahel.net/communications/media.html

Weitere Informationen

Kontakte

Links