Bislang existierten keine Informationen zu Krankheitsresistenz verschiedener Schweizer Schafrassen. Dies trifft insbesondere für parasitäre Krankheiten (Magen-Darmnematoden) zu, obwohl diese zu den wichtigsten Gesundheitsproblemen von Schafen gehören. Ebenso liegen nur wenige Daten zur Fleischqualität verschiedener Schweizer Schafrassen vor. Solche Informationen sind ein Bedürfnis von Seiten der Tierhalter.
Das vorliegende Projekt hatte zum Ziel, Basisinformationen zur ge-netischen MDN Resistenz von vier Schweizer Schafrassen zu erarbeiten. Im Weiteren wurde untersucht, ob es auf Rassenebene Fleischqualitätsunterschiede gibt.
Das Weisse Alpenschaf (WAS) als Schweizer ‚Standardschafrasse’ wurde in diesem Versuch als Vergleichsrasse mit einer sehr guten Mastfähigkeit und Fleischigkeit betrachtet. Die grössten Unterschiede ergaben sich zwischen den Walliser Schwarznasen (SN) und WAS, Engadiner- (EN) und Spiegelschafe (Sp) lagen dazwischen. Bei EN und SP handelt es sich um typisch extensiv gehaltene Landrassen, welchen empirisch eine mittlere bis vergleichsweise gute Mastfähigkeit zugesprochen wird. Unsere Resultate bestätigen diese Feststellung im Vgl. zu WAS. Die Rasse SN zeigte im Vgl. zu den anderen Rassen deutlich schlechtere Fleischqualitätsergebnisse
Bezogen auf die Wurmbürde waren Schwarznasenschafe deutlich weniger anfällig auf den ‚roten gedrehten Magenwurm’ (Haemonchus contortus) als die anderen untersuchten Rassen.
Nach wiederholter kontrollierter Infektion wurde für alle Rassen wenige signifikant geringere Würmbürde festgestellt.