Das übergeordnete Ziel von MINAGRIS ist es, einen Beitrag zu gesunden Böden in Europa zu leisten, indem es ein tieferes Verständnis und Werkzeuge zur Verfügung stellt, um die Auswirkungen von Mikro- und Nanoplastik (MNP) in landwirtschaftlichen Böden auf die Biodiversität, die Pflanzenproduktivität und die Ökosystemleistungen sowie den Zerfall von Plastik in der Umwelt zu bewerten und Empfehlungen für den nachhaltigen Einsatz von Plastik in der Landwirtschaft auf Betriebs- und Feldebene zu geben. Dies soll dazu beitragen, sichere und wirtschaftlich tragfähige Lebensmittelsysteme in Europa zu gewährleisten. Das Projekt mit 20 Partnern aus zwölf Ländern Europas ist auf fünf Jahre angelegt und wird von der Universität Wageningen koordiniert.
MINAGRIS wird den Einsatz verschiedener Kunststoffpolymere in landwirtschaftlichen Systemen in Europa bewerten, die daraus resultierenden Arten von MNP und die damit verbundenen chemischen Stressoren in Böden identifizieren und ihr Verhalten und ihre Auswirkungen auf die physikalisch-chemischen Bodeneigenschaften, die Biodiversität des Bodens, die Pflanzenproduktivität und die Ökosystemdienstleistungen sowie ihren Transfer in andere Geosphären und ihre Aufnahme durch Pflanzen analysieren. Basierend auf diesen Ergebnissen wird MINAGRIS die ökonomischen, ökologischen und sozialen Folgen einer nicht nachhaltigen Bodenbewirtschaftung auf Feld- und Betriebsebene in verschiedenen biogeographischen Regionen quantifizieren. In partizipativer Form wird im Projekt eine praktische Toolbox für Landwirt*innen entwickeln, die helfen soll, rasch eine Bodenbelastung zu erkennen und gleichzeitig relevante Interessengruppen und Endnutzer*innen für das Thema zu sensibilisieren. Die besten verfügbaren Techniken für die Verwendung von Kunststoffen in der Landwirtschaft sollen ermittelt und Landwirt*innen sollen dabei unterstützt werden, zwischen schädlichen und akzeptablen Anwendungen von Plastik zu unterscheiden. Die Ergebnisse werden auch mit der Kunststoffindustrie geteilt, um die Innovation in diesem Sektor in Richtung neuer Kunststoffe und Technologien, die weniger umweltschädlich sind, zu fördern. Schliesslich wird die Information politischer Entscheidungsträger*innen über die Auswirkungen von MNP auf Böden und Ökosystemdienstleistungen die Grundlage bilden, wie der bestehende EU-Regelungsrahmen hinsichtlich der Platzierung von Kunststoffen auf dem Agrarmarkt verbessert werden kann.
Projektkoordination: Wageningen University
FiBL Schweiz:
FiBL Österreich: