Prof. Dr. Axel Don, Bodenwissenschaftler am Thünen-Institut, gab zu Beginn einen Einblick in das Thema Humusaufbau und Umbauprozesse im Boden. Er betonte, wie bedeutend die Vegetation und besonders auch Pflanzenwurzeln für eine Humusmehrung sind.
Christoph Uhl und Herbert UIlrich, Landwirte zweier kooperierender Biobetriebe in Baden-Württemberg, berichteten von ihrem pfluglosen Anbausystem mit Dammkultur und permanenter Bodenbedeckung. Sie konnten die Humuswerte in ihren Böden ohne organische Düngung erheblich steigern. Philipp Gersmann leitet einen konventionellen Gemischtbetrieb in Nordrhein-Westfalen. Aufgrund von sehr hohen Tongehalten im Boden hat er sich für Direktsaat entschieden. Auch er setzt auf Zwischenfrüchte, bezweifelt jedoch, dass dadurch auf dem ehemaligen Grünlandstandort mit relativ hohen Humusausgangswerten noch nennenswert weiteres CO2 im Boden organisch gebunden werden kann.
Axel Don stellte heraus, dass alle drei Betriebe auf Maßnahmen setzen, die die Bodenfruchtbarkeit fördern: "Wir brauchen lebende Wurzeln! Dann können auch verschiedene Systeme zum Bodenaufbau führen." Es sei wichtig, Maßnahmen, die den Humus im Boden erhalten oder mehren, zu honorieren, anstatt allein auf wachsende Humuswerte zu schauen. Dadurch sei auch eine Honorierung möglich, wenn Humusgehalte – wie bei Philipp Gersmann – bereits sehr hoch sind. Das wäre beispielsweise bei Humus-Zertifikaten nicht der Fall.
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Hintergrund - Netzwerk Leitbetriebe Pflanzenbau und die Praxis-Talks
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Die Praxis-Talks als Online-Veranstaltungsreihe geben den Leitbetrieben die Möglichkeit, ihre Ansätze zu bestimmten Themen vorzustellen. Eine neutrale Person ordnet diese jeweils fachlich ein. Der nächste Praxis-Talk findet im April 2024 zum Thema „Soziale Nachhaltigkeit“ als Zoom-Konferenz statt.