Das bis Ende 2027 laufende Forschungsprojekt Vitiforst besteht aus drei Teilen. In einer etablierten Anlage auf dem Betrieb in Morges im Kanton Waadt wird vom Projektteam unter der Leitung von FiBL Weinbauberaterin und Projektleiterin Linnéa Hauenstein untersucht, wie sich die dort bestehenden traditionellen Kopfweiden auf die Temperatur im Rebberg, das Wachstum der Reben sowie die Verfügbarkeit von Wasser und Nährstoffen auswirken.
Kühlen Bäume den Rebberg?
Im Vordergrund steht die Frage, ob Bäume im Rebberg den klimatisch bedingten Stress während trockener und heisser Jahre verringern. Haben die Bäume einen kühlenden Effekt und verdunstet dadurch gesamthaft weniger Wasser? In einem zweiten Teil werden neu als Vitiforst angelegte Parzellen auf Betrieben in den Kantonen Aargau, Zürich, Genf und Waadt untersucht. Im Zentrum stehen Untersuchungen zu den vorhandenen Mykorrhizapilzen und deren Interaktionen mit den Kulturpflanzen.
Plattform für Wissens- und Erfahrungsaustausch
In einem dritten Teil führt das Projektteam Interviews mit beteiligten Betriebsleitern durch und sammelt vorhandenes Wissen und Ideen. So soll die Grundlage für eine Plattform zur Vernetzung interessierter Winzerinnen und Winzern sowie für den Erfahrungsaustausch geschaffen werden. In Auftrag gegeben wurde das Projekt vom Bundesamt für Landwirtschaft (BLW), Projektpartner sind Agridea sowie Changins, das Schweizer Ausbildungszentrum für Weinbau, Önologie und Obstbau.
Neben dem Projekt Vitiforst läuft das ähnlich gelagerte Schwesterprojekt Vitiforst ArboViti, das von der Fondation Sur-la-Croix unterstützt wird. Der Fokus liegt auf den Wechselwirkungen verschiedener Bäume auf die Reben in ihrer unmittelbaren Umgebung.
Autor: Jeremias Lütold, FiBL Schweiz
Ein ausführlicher Bericht über das Projekt ist auf Bioaktuell.ch verfügbar.