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Start für europaweites Forschungsprojekt zur Bodengesundheit

Eine Gruppe Menschen auf einer Terrasse

Die Partner des Projekts BENCHMARKS am Projekttreffen in Wageningen in den Niederlanden. (Foto: Universität Wageningen)

Logo BENCHMARKS

Mitte Februar wurde an der Universität Wageningen das transdisziplinäre Projekt BENCHMARKS gestartet. Im Fokus des fünfjährigen Forschungsprojekts steht das Monitoring der europaweiten Bodengesundheit. Das FiBL Schweiz ist eine der beteiligten 29 Partnerorganisationen aus ganz Europa. Darüber hinaus sind die Europäische Kommission, die Gemeinsame Forschungsstelle der Europäischen Kommission (JRC) und Vertreter aus dem Wirtschafts- und Landwirtschaftssektor involviert.

Eine gemeinsame Bewertung des Soil Health and Food (SH&F) Mission Boards und der Gemeinsamen Forschungsstelle (JRC) besagt, dass 60 bis 70 Prozent der Böden in Europa derzeit als ungesund gelten, zum Beispiel aufgrund von Verschmutzung, Nährstoffüberschuss, Verdichtung und Bodendegradation (A Soil Deal for Europe, Europäische Kommission, 2022a).

Die Europäische Kommission hat sich im Rahmen ihrer SH&F-Mission das Ziel gesetzt, dass bis 2030 75 Prozent der europäischen Böden gesund sind beziehungsweise erheblich verbessert wurden, was im Einklang mit einem neuen EU-Gesetz zum Schutz der Bodengesundheit steht. Auch der Privatsektor schlägt explizite Visionen für nachhaltige Lebensmittelsysteme vor, wie “1000 landscapes for 1 billion people” (1000 landscapes, 2022), die 100-Millionen-Bauern-Plattform des Weltwirtschaftsforums (World Economic Forum, 2022) und die Regen10-Initiative des World Business Council on Sustainable Development (WBCSD, 2022).

Wie trägt BENCHMARKS dazu bei?

Den Erfolg dieser öffentlichen und privaten Initiativen durch die harmonisierte Überwachung der europäischen Böden zu messen, ist eine wichtige, aber enorm komplexe Aufgabe. Sie erfordert ein kohärentes und dennoch kontextspezifisches Monitoring auf verschiedenen Ebenen, für verschiedene Arten der Landnutzung und in allen europäischen Staaten. BENCHMARKS wird mit Interessenvertretern (Landwirt*innen, Forstwirt*innen, Stadtplaner*innen, Vertreter*innen von Wertschöpfungsketten, Forscher*innen, lokalen Behörden und politischen Entscheidungsträger*innen) aus 24 unterschiedlichen Landschaften zusammenarbeiten, um festzulegen, wie die Bodengesundheit in ganz Europa überwacht werden kann, wobei auch der lokale Kontext der Landbewirtschaftung berücksichtigt wird.

Die Ziele des BENCHMARKS-Projekts sind,

  1. ein klares, einfach zu handhabendes, transparentes, harmonisiertes und kosteneffizientes Instrument zur Bewertung der Bodengesundheit bereitzustellen.
  2. geeignete Indikatoren zu definieren, die für die Bewertung der Bodengesundheit für eine Reihe von Landnutzungsarten und Klimazonen in Europa relevant sind.
  3. ein Indikatorensystem für die Bodengesundheit zu entwickeln, das auf verschiedenen Ebenen (vom Feld bis zur europäischen Ebene) in der Land- und Forstwirtschaft sowie in städtischen Gebieten eingesetzt werden kann.
  4. einen Beitrag zur Verbesserung der bestehenden europäischen Politiken und Gesetze/Vorschriften im Bereich der Bodengesundheit zu leisten.

Weitere Informationen

Kontakt

Else Bünemann-König

Links

BENCHMARKS erhält 12 Millionen Euro von der Europäischen Kommission im Rahmen des Horizon Europe Programms "HORIZON-MISS-2021-SOIL-02-02" zur "Validierung und Weiterentwicklung von Indikatoren für die Gesundheit und Funktionen des Bodens". BENCHMARKS ist ein Konsortium von 29 Partnerorganisationen aus 10 EU-Ländern sowie Norwegen, der Schweiz und dem Vereinigten Königreich. Dazu gehören Universitäten, Institute für angewandte Forschung, kleine und mittlere Unternehmen sowie lokale Regierungsorganisationen. Das Projekt wird von Prof. Rachel Creamer von der Universität Wageningen koordiniert.