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Regulierung von Schadschnecken im Erwerbsgemüsebau

Abstract

Im Labor untersuchten wir die artspezifische Wirksamkeit der Nematodenart Phasmarhabditis hermaphrodita (Handelsprodukt "Bioslug-Schneckennematoden", resp. "NemaSlug"). Dabei bestätigte sich, dass diese Nematoden gegenüber ausgewachsenen Spanischen Wegschnecken (Arion lusitanicus) ungenügend wirken; frisch geschlüpfte Spanische Wegschnecken sind jedoch sehr empfindlich gegenüber den Nematoden. 1999 versuchten wir, die Spanische Wegschnecke früh im Frühjahr zu bekämpfen, wenn sie noch klein ist. Diese Strategie war allerdings nicht erfolgreich, da die Spanische Wegschnecke grössere Wanderungen macht, und somit zu wenig lange im Kontakt mit den Nematoden ist, um infiziert zu werden.
Ein weiteres Ziel des Projektes war die Suche nach neuen Nematodenstämmen, welche wirksamer oder weniger temperaturempfindlich sind als das heute erhältliche Produkt «BioSlug». Dazu sammelten wir 1998 an verschiedenen Orten über 850 Schnecken, aus denen wir 22 Stämme von parasitischen Nematoden isolieren konnten. Einige dieser Nematoden waren im Labor wirksamer als der heute erhältliche Stamm. 1999 sammelten wir weitere 700 Schnecken, aus denen wir nochmals 47 Nematodenstämme isolierten. Die Nematoden wurden am IACR Long Ashton untersucht und kultiviert.

1999 und 2000 testen wir ein neuartiges Schneckenkorn auf der Basis von Eisenphosphat. Die Ergebnisse waren gut und das Produkt darf heute in vielen EU-Ländern im Biolandbau eingesetzt werden (nicht aber in der Schweiz).

1999 machten wir erste Tastversuche mit Ablenkfutter-Streifen aus Kleie. Da die Ergebnisse vielversprechend waren, wurde dieses Verfahren 2000 unter Praxisbedingungen genauer untersucht. Leider bestätigte sich die Wirkung dieser Massnahme in der Praxis nicht.

1998 arbeiteten wir an der Entwicklung und Aufbereitungstechnik eines organischen Düngers mit schneckenabweisender Wirkung. Laborversuche zeigten eine vielversprechende Wirkung gegen Ackerschnecken; gegen die Spanische Wegschnecke wirkt der Dünger jedoch ungenügend. Da diese Schneckenart im Feld oft die grössten Schäden verursacht, wirkte der Dünger in den Feldversuchen von 1999 nur unzuverlässig.

1997 und 1998 testeten wir ein mit Pflanzenextrakten imprägniertes Mulchmaterial auf der Basis von Holzfasern. In einem ersten Versuch reduzierte es die Schneckenschäden an Kopfsalat um 20 %, in einem zweiten Versuch um 50 %. Die Mulchschicht bewirkte zudem, dass wesentlich weniger Unkräuter keimten. Dieses Mulchmaterial wurde vom FiBL gemeinsam mit der Firma Blieninger GmbH entwickelt. Für den Erwerbsanbau war dieses Mulchmaterial nur bedingt geeignet, da seine Ausbringung arbeitsintensiv ist.

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Date modified 22.07.2024
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