Um die Qualität von biologisch- und konventionell produzierten Lebens- und Futtermittel anhand spezifischer Nährstoffe zu bestimmen, wurden bereits viele Studien durchgeführt. Viele dieser Studien zeigten einen tendenziell höheren Gehalt an gewissen Nährstoffen wie z.B. Vitamin C oder bestimmten Polyphenolen in Bio-Lebens- und Bio-Futtermitteln. Was den Zusatznutzen dieses höheren Gehaltes für die menschliche Gesundheit betrifft, besteht jedoch kaum Konsens. Das heisst, dass sich die Fachleute über die für die Gesundheit optimale Einnahme von Nährstoffen bis heute nicht einig sind.
Um die Qualität von Bioprodukten beschreiben zu können, werden am FiBL gegenwärtig Fütterungsversuche mit Kaninchen durchgeführt. Neben der Fleischqualität wird auch die Gesundheit der Tiere untersucht. Gemessen werden u.a. die Zahl der Nachkommen, die antioxidative Kapazität des Blutes und die immunologische Fitness der Tiere. Die Resultate von solchen Fütterungsexperimenten können zu einem besseren Verständnis über die Auswirkungen von verschiedenen Produktionssystemen auf die Produktqualität bzw. auf die Gesundheit der Tiere führen. Obwohl nur Interventionsstudien mit Probanden direkt den Zusammenhang von Ernährung und Gesundheit zeigen können, können Fütterungsstudien mit Tieren wertvolle Informationen hierzu geben.
Versuchs-Design, Ziele und Hypothesen
Im Mai 2006 hat am FiBL ein vom Coop Naturaplan-Fonds finanzierter Fütterungsversuch mit Kaninchen begonnen. Der Versuch dauert drei Jahre. Die Wahl fiel auf Kaninchen, da diese Nutztiere sind und eine hohe Reproduktionsrate haben: Neben immunologischen Parametern, Verhaltensuntersuchungen und Futterwahlversuchen wird auch die Fleischqualität der Tiere untersucht.
Die Hypothesen des Versuches sind:
Die Haltung der Kaninchen in Kleingruppen und deren Fütterung mit artgerechtem Futter führen zu guter Fleischqualität und immunologischer Fitness.
Aufzucht und Mast von Kaninchen mit biologisch produziertem Futter erhöht die antioxidative Kapazität des Kaninchenblutes.
Die Ziele des Versuches sind: