Mit dem Pilotnetzwerk wird eine Grundlage für die EU-weite Verbreitung von klimaeffizienten landwirtschaftlichen Praktiken geschaffen. Die Erkenntnisse werden zudem als wichtige Grundlage für die Weiterentwicklung einer klimafreundlichen Landwirtschaftspolitik dienen. Damit unterstreicht die EU die Wichtigkeit des Biolandbaus für eine klimaeffiziente Landwirtschaft. Der Schwerpunkt dieser Initiative liegt auf dem Wissensaufbau und dessen Transfer zu den Betrieben. Dazu gehört der Aufbau eines EU-weiten Netzwerks von Betrieben und Berater*innen, die Erstellung von Wissensmaterialien und die Analyse von betrieblichen Finanzierungsquellen.
Konkret werden geschulte Berater*innen für die teilnehmenden Betriebe individuelle Klimabilanzen erstellen und klimaeffiziente Betriebsstrategien entwickeln. Letztere werden mit möglichen finanziellen Erträgen für die Betriebe verknüpft. Die Betriebe werden aktiv regional und europaweit für einen Erfahrungsaustausch vernetzt. Insbesondere soll auch ein Wissenstransfer zwischen Ländern mit unterschiedlichen Entwicklungsniveaus zum Biolandbau stattfinden.
Darüber hinaus werden über 120 Wissensmaterialien (Videos, Anleitungen etc.) zu den Themen Klima und weitere Ökosystemleistungen im Kontext des Biosektors erstellt und eine Toolbox für Betriebe entwickelt. Diese wird in den Ländern über die Wissensplattform Organic Farm Knowledge zugänglich gemacht. Des Weiteren werden mögliche Geschäftsmodelle und entsprechende Überprüfungssysteme (MRV-Systems) im Kontext einer klimaeffizenten Biolandwirtschaft analysiert.
Dieser umfassende Ansatz zielt darauf ab, wertvolle Erkenntnisse für die Entwicklung einer wirksamen Klimapolitik zu gewinnen. Dazu werden Daten und Erkenntnisse aufbereitet und aktiv in politische Prozesse eingebracht. Neben der Klimapolitik soll auch ein Beitrag zum EU-Ziel geleistet werden, den Anteil der ökologischen Landwirtschaft bis 2030 auf 25 Prozent zu erhöhen.
Das Projekt wird vom FiBL geleitet, zusammen mit einem Konsortium von 17 europäischen Partnern aus 14 Ländern. Das Projekt ist Teil des EU-Aktionsplans für den ökologischen Landbau, steht im Einklang mit den umfassenderen Zielen des Europäischen Green Deal und wird im Rahmen der EU-Horizon-Aufforderung "Land, Ozean und Wasser für Klimaschutz" finanziert. Die EU erkennt damit die Rolle des ökologischen Landbaus bei der Erreichung der Klimaziele an.
Das Projekt wurde von Horizon Europe und dem Schweizer Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) mit rund 5.75 Millionen Euro für eine Laufzeit von vier Jahren (2024–2028) gefördert. Es ist ein Beweis für das Engagement der EU für ökologische Nachhaltigkeit und unterstreicht die Bedeutung des ökologischen Landbaus als Schlüsselakteur bei der Gestaltung eines widerstandsfähigen und klimaneutralen Europas. Die Initiative ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg in eine Zukunft, in der die Landwirtschaft nicht nur die Bevölkerung ernährt, sondern auch den Planeten pflegt.
Weitere Informationen
Links
- organicclimatenet.eu: Projektwebsite
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Kontakte
- Felix Harrer, Projektkoordinator, FiBL Schweiz
- Audry Maulana, EU Projektmanagement OrganicClimateNET, FiBL Europe
Projektpartner
- Institut de l'Elevage (Frankreich)
- Justus-Liebig-Universitaet Giessen (Deutschland)
- IFOAM EU (Belgien)
- Innovarum (Spanien)
- Instytut Genetyki i Biotechnologii Zwierzat Polskiej Akademii Nauk (Polen)
- Asociacion Ecovalia (Spanien)
- Luomuliitto (Finnland)
- Irish Organic Association (Irland)
- Bioland Beratung Gmbh (Deutschland)
- AGROBIO (Portugal)
- Asociatia Inter-Bio (Rumänien)
- LLKC (Lettland)
- FIRAB (Italien)
- Stichting Louis Bolk Instituut (Niederlande)
- CEET (Estland)
- FiBL Europe (Belgien)
- FiBL CH (Schweiz)