Die Marktgärtnerei ist eine biointensive Form des Gemüsebaus, die mehrere Ernten pro Anbausaison auf der selben Fläche unter gleichzeitiger Wahrung bzw. Steigerung von Ressourceneffizienz und Bodenfruchtbarkeit anstrebt. Sie stellt hohe Anforderungen an gemüsebauliche Fertigkeiten, Kulturführung, Düngung und Bodenmanagement sowie Betriebs- und Arbeitsorganisation. Bisher gibt es nur wenige wissenschaftliche Untersuchungen bzw. Daten zur Marktgärnterei, das Projekt will dazu einen Basis-Beitrag leisten: Es werden Kennzahlen zur Produktivität und Erträgen sowie Fruchtfolgepläne erarbeitet (Arbeitspakt AP Gemüsebau), betriebswirtschafltiche Kennzahlen berechnet und arbeitswirtschaftliche Erhebungen vor Ort durchgeführt (AP Betriebswirtschaft), Bodenproben gezogen und aus deren Analyse Maßnahmen für die Optimierung des Nährstoffmanagements abgeleitet (AP Bodenmanagement) sowie das erarbeitete Wissen disseminiert (AP Dissmemination). Das Team des FiBL Österreich bearbeitet das AP Betriebswirtschaft.
Die betriebswirtschaftlichen Hebel von Marktgärtnereien wurden bis dato wenig bis gar nicht untersucht. Im AP Betriebswirtschaft werden daher einfache betriebswirtschaftliche Kennzahlen und Indikatoren erhoben, die Datenerhebung auf den 6 landwirtschaftlichen Betrieben erfolgt über zwei Bewirtschaftungsjahre und wird durch einen Gemüseanbauplaner unterstützt. Auf Ebene des Gesamtbetriebs bzw. Betriebszweigs wird der Gesamtdeckungsbeitrag ermittelt. Daneben werden die fünf wichtigsten Einzelkulturen (4 Kulturen auf allen Betrieben sowie zusätzliche eine Kultur nach Wahl der Betriebe) detailliert analysiert und bewertet. Folgenden Kennzahlen werden auf Ebene der Einzelkultur ermittelt: Deckungsbeitrag, Vergleichs-Deckungsbeitrag, Direkt- und Arbeitserledigungskostenfreie Leistung. Die ermittelten Kennzahlen sollen neuen, interessierten Betrieben Einblick und Orientierungshilfe in das System der Marktgärtnerei geben.