Die Nutzungsdauer von Milchkühen hat betriebsökonomische, ressourcenökonomische, klimarelevante und Tierwohl-bezogene Relevanz. In einem auf fünf Jahre angelegten Forschungs- und Dialogprojekt sollen in Zusammenarbeit von Forschungseinrichtungen, Landwirt*innen, Branchenorganisationen sowie weiteren Stakeholdern und Expert*innen die Faktoren herausgearbeitet werden, die in der Vergangenheit und aktuell zum Absinken der Nutzungsdauer von Milchkühen führen bzw. geführt haben. Gleichzeitig sollen aus diesem Verständnis heraus konkrete gangbare Strategien entwickelt werden, um die Nutzungsdauer der schweizerischen Milchkühe wieder deutlich nach oben zu korrigieren.
Faktoren, welche die Nutzungsdauer beeinflussen, sollen anhand von Herdbuchdaten, Managementuntersuchungen von Fokusbetrieben und sozioökonomischen Analysen ermittelt werden. Um die Auswirkungen einer verlängerten Nutzungsdauer zu prognostizieren, werden einerseits die marktwirtschaftlichen Verschiebungen für den Milch- und Fleischmarkt modelliert und andererseits die zu erwartenden Effekte auf Klimagasemissionen und Ressourcenverbrauch berechnet.
Die Ergebnisse werden in 3 regionalen Workshops in 4 Regionen gemeinsam diskutiert und reflektiert und in darauf folgenden landwirtschaftlichen Arbeitskreisen versuchsweise implementiert und evaluiert.
Die auf diese Weise transdisziplinär entwickelte Strategie lässt eine breite Akzeptanz erwarten und dient der landwirtschaftlichen Praxis, der Branche und der Politik als Instrument, um in der Schweiz die Nutzungsdauer von Milchkühen wieder merklich zu erhöhen.
Projektkoordination (Nutztierwissenschaften), Modulleitungen (Nutzierwissenschaften (2 Module) und Sozioökonomie (2 Module)).