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Bockweide

Résumé

Der Befall mit Magen-Darm Strongyliden (MDS) stellt bei kleinen Wiederkäuern ein erhebliches Gesundheitsrisiko und somit einen wesentlichen limitierenden Faktor bei der Haltung dieser Tierarten dar. Da die MDS-Problematik auch in der Schweiz von grosser Bedeutung ist, wurde vor einigen Jahren durch den Beratungs- und Gesundheitsdienst für Kleinwiederkäuer (BGK) das Projekt Widderweide gestartet, um MDS-resistente Milchschafwidder für die Zucht zu selektionieren. Im Gegensatz zum Ausland werden die Widder hier nicht auf einer Station gehalten (solche existieren in der Schweiz nicht) sondern gemeinsam während der Vegetationsperiode auf einer Weide mit gegebener MDS-Kontamination gehalten. Die Tiere sind entsprechend alle gleich exponiert und sollten die ihnen zur Verfügung stehenden immunologischen Ressourcen gegen MDS mobilisieren können. Die Selektion von für die Zucht geeigneten Widdern geschieht auf Basis der MDS-Eiausscheidung.

Description détaillée du projet

Die Kontrolle dieser Parasiten stützt sich seit mehreren Jahrzehnten nahezu ausschliesslich auf den Einsatz von Anthelminthika. Die bisher am häufigsten angewandte Gruppe (Benzimidazole) ist wegen einer starken Resistenzproblematik in der Praxis nur noch sehr eingeschränkt anwendbar. Für bestimmte Haltungsformen (Milchbetriebe) ergibt sich derzeit ein Behandlungsnotstand, der tierschutzrelevante Aspekte berührt bzw. durch die Anwendung von Anthelminthika mit langer Absetzfrist mit einem erheblichen ökonomischen Verlust verbunden ist (Milchsperre).

Aufgrund der beschriebenen Resistenzproblematik wurde die Forschung nach alternativer- und/oder komplementärer Kontrolle von MDS in den letzten Jahren stark intensiviert. V.a. in Australien und Neuseeland wurden in diesem Zusammenhang umfangreiche Selektionsstudien mit Schafen betrieben, um Tiere mit einer erhöhten genetischen Resistenz gegen MDS zu eruieren. Die Selektion von resistenten Schafen geschieht mangels geeignetem genetischem Marker über phänotypische Parameter, die in starkem Zusammenhang mit der Wurmbürde stehen. Am häufigsten wird die Frequenz der MDS-Eiausscheidung im Kot der Wirte als Selektionskriterium verwendet.

MDS-resistente Schafe werden in den oben genannten Ländern heute bereits erfolgreich in einer Vielzahl von Schafbetrieben eingesetzt. Auch Länder wie Frankreich, England oder Südafrika nutzen die Möglichkeiten der Selektion MDS-resistenter Tiere seit einigen Jahren mit Erfolg. In den meisten Fällen wird die Männliche Seite (Widder) selektioniert. Dies geschieht auf sogenannten Widderstationen in denen die Tiere kontrolliert mit MDS infiziert werden.

Da die MDS-Problematik auch in der Schweiz von grosser Bedeutung ist, wurde vor einigen Jahren durch den Beratungs- und Gesundheitsdienst für Kleinwiederkäuer (BGK) das Projekt Widderweide gestartet, um MDS-resistente Milchschafwidder für die Zucht zu selektionieren. Im Gegensatz zum Ausland werden die Widder hier nicht auf einer Station gehalten (solche existieren in der Schweiz nicht) sondern gemeinsam während der Vegetationsperiode auf einer Weide mit gegebener MDS-Kontamination gehalten. Die Tiere sind entsprechend alle gleich exponiert und sollten die ihnen zur Verfügung stehenden immunologischen Ressourcen gegen MDS mobilisieren können. Die Selektion von für die Zucht geeigneten Widdern geschieht auf Basis der MDS-Eiausscheidung.

Die Widder werden während der ersten Hälfte der Vegetationsperiode gemeinsam geweidet und damit mit MDS exponiert werden. Sämtliche Tiere werden in der zweiten Vegetationshälfte zuerst entwurmt und danach kontrolliert mit einer definierten Anzahl infektiöser MDS-Larven einmalig infiziert (danach Stallhaltung). Über wiederholte quantitative Bestimmungen der MDS-Eiausscheidung zwischen früher Patenz und Tag 49 post-Infektion wird letztlich die Beurteilung und Selektion der Widder vorgenommen.
 

Financement
  • Schweizerische Milchschafzuchtgenossenschaft (SMG)
Partenaire de projet
  • Beratungs- und Gesundheitsdienst für Kleinwiederkäuer (BGK)
  • Schweizerische Milchschafzuchtgenossenschaft (SMG)
Direction du projet du FiBL / contact
Collaborateurs du FiBL
  • Amsler-Kepalaite Zivile (Département des sciences animales)
  • Baumgartner Livia (Departement für Nutztierwissenschaften)
  • Cvejic Sandra (Département des sciences animales)
  • Isensee Anne (Departement für Nutztierwissenschaften)
  • Krenmayr Ilse (Departement für Nutztierwissenschaften)
  • Nussbaum Anette (Département des sciences animales)
  • Perler Erika (Département des sciences animales)
  • Spengler Neff Anet (Département des sciences animales)
  • Steiner Andrea (Département des sciences animales)
(les personnes sans lien sont d’anciens collaborateurs du FiBL)
Rôle

Verantwortung Parasitologie

Numéro du projet FiBL 50033
Date de modification 22.09.2023
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