Die Kirschfruchtfliege Rhagoletis cerasi ist ein ökonomisch wichtiges Problem des biologischen Landbaus in Mitteleuropa. Zur Zeit gibt es keine wirksame Lösungsstrategie, was die Umstellung von Betrieben behindert, die Hochstamm-Kirschbäume mittelfristig bedroht und damit nachteilig für das Landschaftsbild ist.
Seit mehreren Jahren werden am FiBL Versuche gegen die Kirschfruchtfliege durchgeführt (Prüfung von Fallen und Ködern). Diese Aktivitäten sollen nun im Rahmen einer Doktorarbeit verstärkt und fokussiert werden. Ein Schwerpunkt wird die Zucht des Parasiten Phygadeuon wiesmanni für eine spätere Massenfreilassung sein. Ergänzend dazu sollen die Fallen- und Ködersysteme weiterentwickelt werden. Neben den Parasiten soll der Einsatz von Mikroorganismen (Krankheitserregern) und eine Bodenabdeckung mit Netzen geprüft werden, um auch so die Kirschfruchtfliegenpopulation zu dezimieren. Für einen termingenaueren Einsatz der Bekämpfungsmassnahmen, soll ein temperaturgestütztes Prognosesystem für die Kirschfruchtfliege entwickelt und den Kirschenproduzenten zugänglich gemacht werden.