Die neuen Fütterungsrichtlinien von Bio Suisse ab 2020 brachten eine Erhöhung der Nachfrage nach inländischen biologischen Eiweisslieferanten. Lupinen liefern nach Sojabohnen das hochwertigste Eiweissfutter. Sie können ohne Wärmebehandlung verfüttert werden und sind nicht an klimatische Gunstlagen gebunden. Lupinen sind bei Futtermühlen gefragt und werden von Bio Suisse auch wegen ihrer ökologischen Vorteile (Stickstofffixierung, tiefe Wurzeln, Blütenreichtum) gefördert. Sie werden zudem auch für die menschliche Ernährung immer interessanter.
Zurzeit wird fast nur die Blaue (schmallblättrige) Lupine auf geringer Fläche angebaut. Neue europäische Sorten (z.B. „Carabor“) sollen in Feldbach bei der Getreidezüchtung Peter Kunz (gzpk) in Rein- und Mischkultur getestet und mit den bekannten Sorten verglichen werden (Unkrautunterdrückung, Ertrag, Standfestigkeit, Frühreife und Platzfestigkeit der Hülsen). Die Weisse Lupine besitzt ein höheres Ertragspotential, kann aber wegen ihrer hohen Anfälligkeit gegen die Pilzkrankheit Anthraknose (Erreger: Colletotrichum lupini) zurzeit noch nicht für den Anbau empfohlen werden. Neue, tolerantere Sorten aus Deutschland („Frieda“, „Celina“) sollen im Vergleich mit bekannten Sorten und mit ersten Zuchtstämmen der FiBL Lupinenzüchtung sowie Selektionen aus genetischen Ressourcen geprüft werden.
Geplant ist ein Sortenversuch in Kleinparzellen auf zwei Standorten, im Hochrheintal und in Feldbach, sowie gemeinsame Feldtage und Öffentlichkeitsarbeit von FiBL und gzpk.
Projektkoordination, Durchführung der Feldversuche im Hochrheintal