Die Erbse (Pisum sativum L.) ist eine bedeutende Körnerleguminose in der biologischen Landwirtschaft der Schweiz. Die Wichtigkeit von lokal produzierten, proteinreichen Nahrungsmittel und Futtermittel steigt mit der Nachfrage nach vegetarischen und veganen Produkten, sowie mit dem Bedürfnis nach Versorgungssicherheit. Speziell im Biolandbau stellen die Erbsen, ob in Reinkultur oder in Mischkultur angebaut, eine wichtige Nährstoffquelle für den Boden dar. Durch die Symbiose mit speziellen Bodenbakterien, den Rhizobien, kann Luftstickstoff fixiert und pflanzenverfügbar gemacht werden und steigert so die Bodenfruchtbarkeit. Diese positiven Eigenschaften zusammen mit der erhöhten Nachfrage nach lokal erzeugtem pflanzlichem Protein für die Futterproduktion und die menschliche Ernährung verlangen nach mehr Leguminosen in den Fruchtfolgen. Durch den häufigeren Anbau von Leguminosen kann sich jedoch die Häufigkeit von spezialisierten Bodenpathogenen erhöhen und so zur Ermüdung des Bodens führen. Die Folgen von diesem Pathogenkomplex im Boden sind signifikante Ernteausfälle. Bis heute ist noch keine resistente Sorte gegen diesen Pathogenkomplex bekannt.
In unserer Arbeitsgruppe haben Untersuchungen von über 250 Erbsenlinien (Landrassen, Züchtungsmaterial, zugelassenen Sorten) gezeigt, dass sich der Resistenzgrad von Erbsenlinien unter kontrollierten Bedingungen stark unterscheidet. Zudem konnten wir einen Zusammenhang zwischen der Mikroben-Zusammensetzung in den Wurzeln und der Resistenz der Pflanzen feststellen. So waren z.B. Erbsenlinien mit einem erhöhten Anteil an Rhizobien in den Wurzeln tendenziell resistenter. Diese Resultate wollen wir im Rahmen dieses Projekts im Feld unter Praxisbedingungen validieren. Dazu werden wir Erbsenlinien mit unterschiedlichem Resistenzgrad auswählen und den Effekt von Beimpfung mit nützlichen Mikroben auf die Pflanzenresistenz, sowie die Zusammensetzung der Wurzel-Mikroben evaluieren. Die Resultate dieses Experiments liefern wichtige Hinweise über mögliche Strategien gegen Bodenmüdigkeit und können so eine Erhöhung von Leguminosen in der Fruchtfolge ermöglichen.
Projektleitung