Reis, Weizen und Leguminosen sind Grundnahrungsmittel der indischen Bevölkerung. Trotz der bedeutenden Nahrhaftigkeit dieser Diät ist Unterernährung in Indien ein weit verbreitetes Phänomen, unter dem 231 Millionen Einwohner leiden. Gründe dafür sind Energiedefizit, Proteinmangel und Knappheit an Mikronährstoffversorgung. Da indische Böden aufgrund von chemischer Sorption oft wenig pflanzenverfügbaren Phosphor enthalten, ist die Zugabe von stark löslichen P-Düngern höchst ineffizient. Die Sicherstellung der Nahrungsmittel und deren Qualität, sowie die Hebung der Bodenfruchtbarkeit unter limitiertem Einsatz von chemischen Hilfsstoffen sind deshalb zentral. Im Rahmen der Indo-Swiss Collaboration in Biotechnology (ISCB) beteiligen sich drei schweizerische und drei indische Partner an einem Projekt zur Entwicklung von Bio-Inokulanten zur Praxisreife. Das FiBL wirkt als Berater für wichtige technische und fachliche Fragen, assistiert bei der Koordination der Feldversuche in Indien und führt die statistische Analyse sowie die Auswertung der Daten mit den Partnern durch. Die Ergebnisse haben gezeigt, dass die kombinierte Anwendung von Mykorrhiza (Wurzelsymbiosepilze) und Rhizobakterien, welche das Pflanzenwachstum fördern (PGPR), den Weizenertrag bis zu 40 % steigern kann. Von besonderer Bedeutung sind diese Resultate, weil durch die Anwendung der Bio-Inokulanten nicht nur die Erträge, sondern auch die Konzentration an Makro- und Mikro-Nährstoffen im Getreidekorn erhöht waren.
JAC
Swiss project Co-Ordinator