Der Klimawandel, das Auftreten neuer Krankheiten und Schädlinge und generell höhere Anforderungen an die Nachhaltigkeit stellen die Obstproduktion vor grosse Herausforderungen. In den vergangenen Jahrzehnten wurde in der Pflanzenzüchtung intensiv an der Schaffung von widerstandsfähigen Sorten, welche robust gegen verschiedenste Stressfaktoren sind, gearbeitet. Dies schuf eine wichtige Grundlage für die Entwicklung ökologischer Anbausysteme. Für eine gezielte Anbauetablierung robuster Sorten besteht jedoch nach wie vor ein Informationsdefizit – insbesondere bei der praktischen Bewertung der Robustheit. Eine umfassende Beurteilung aller Resistenzeigenschaften und deren Gewichtung nach ihrer Relevanz für die Praxis ist dabei entscheidend.
Ziel des "DEPO"-Projektes ist es, die Basis für eine systematische Praxisprüfung in den Kulturen Apfel, Birne, Kirsche und Zwetschge zu erarbeiten. Dazu sollen unterschiedliche Prüfstrukturen in einem koordinierten Netzwerk zusammengeführt werden. Für die komplexe Aufgabenstellung der Robustheitsbeurteilung soll ein effizientes Werkzeug für das Datenmanagement zur Verfügung gestellt werden. Daten sollen dezentral mit Mobilgeräten direkt in den Parzellen digital erfasst werden können. Dank standardisiertem Prüfkriterienkatalog können aus diesen Daten Vergleiche von Sortenneuheiten und etablierten Referenzsorten erstellt werden.
Die breite geografische Aufstellung des dezentralen Netzwerks garantiert Sorteninteraktionen mit der ganzen Bandbreite von Stressfaktoren. Unterschiede in der allgemeinen Robustheit, aber auch betreffend der einzelnen Stressfaktoren werden herausgearbeitet und ermöglichen das Erstellen von aussagekräftigen Sortenvergleichen. Diese wiederum bilden die Entscheidungsgrundlage für faktenbasierte Sortenentscheide, die eine gezielte Transformation zu robusteren Produktionssorten und somit einen wichtigen Beitrag zur Reduktion des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln (PSM) leisten.
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