Das EU-Projekt "DeepHorizon" wird unser Verständnis, die Bewertung und die Nutzung von Böden in Europa verändern. "DeepHorizon" nimmt dazu das gesamte Bodenprofil in den Blick – auch und vor allem den Unterboden von 30 cm bis 2 m Tiefe. Dieser meist übersehene und unterschätze Bereich unterhalb des Oberbodens bietet viel Potenzial, um den grossen und drängenden Probleme Klimawandel und Nachhaltigkeit der Landwirtschaft zu begegnen. Insbesondere geht es dabei um Bodendegradation und Nährstoffauswaschung, Wasserknappheit sowie den Verlust der biologischen Vielfalt.
Dazu werden im Projekt an 40 Standorten (Ackerland, Grasland, Wald und organische Böden) über ganz Europa verteilt 200 bis zu 2 m lange ungestörte Bodenkerne entnommen. Diese Kernproben werden anschliessend mit moderner Analytik untersucht und die Bodenfunktionen und Ökosystemleistungen dieser Standorte mithilfe geophysikalischer Modelle erfasst. Aus diesen Erkenntnissen werden anschliessend Werkzeuge und Methoden entwickelt, um das Potenzial eines Bodens in Europa zu bewerten und folglich eine nachhaltige, standortangepasste Nutzung entwickeln zu können.
Gemeinsam mit Landnutzer*innen werden die Nutzungsempfehlungen hinsichtlich ihrer Praktikabilität bewertet und über unterschiedliche Kanäle (z.B. eine App zur nachhaltigen Nutzung von Unterböden oder ein Brettspiel) kommuniziert. Die Zielgruppen des Projekts sind land- und forstwirtschaftliche Betriebe, Berater*innen, Personen und Institutionen der Raumplanung, politische Entscheidungsträger*innen sowie die breite Gesellschaft. Das FiBL ist mit mehreren Expert*innen aus dem Department für Bodenwissenschaften beteiligt, betreut mehrere der 40 Referenzstandorte und verantwortet die Charakterisierung der räumlichen Heterogenität aller Bodenkerne.
Projektpartner