Westafrika ist weltweit die wichtigste Region für Kakaoproduktion. Eine der wichtigsten Bedrohungen der Produktion in dieser Region ist die "Cocoa Swollen Shoot Virus"- Krankheit (CSSVD). In Ghana leben rund 800'000 Bauernfamilien von den Einnahmen des Kakaoanbaus. CSSVD reduziert die Kakaoproduktion erheblich und gefährdet somit den Lebensunterhalt dieser Familien. Das Programm der Regierung zur Ausrottung von CSSVD geht das Problem durch Fällen infizierter Bäumen an. Bis heute wurden alleine in Ghana mehr als 250 Millionen Kakaobäume herausgeschnitten, was zu einem geschätzten finanziellen Verlust von mehr als 7 Milliarden US-Dollar führte. Trotz dieser Bemühungen ist CSSVD heute noch weit verbreitet.
Trotz 70 Jahren Forschung über diese Krankheit ist man heute immer noch nur teilweise in der Lage das Problem zu lösen. Deswegen schlagen wir eine Verlagerung der Forschungsansätze vor: Bauern und andere wichtige Interessengruppen sollen in Planung und Durchführung der künftigen Forschung und Interventionen integriert werden. Das vorgeschlagene Projekt zielt auf die Verringerung der Verbreitung und Auswirkungen von CSSVD ab, indem man einen Beitrag zur Anpassung des bestehenden staatlichen CSSVD-Ausrottungs-Programms leistet.
Dies soll erreicht werden durch (i) das Durchführen eine Meta-Analyse, die einen grosse Menge von veröffentlichten und unveröffentlichten Daten quantitativ bewertet und somit konsolidiert; (ii) die Ergänzung und Validierung des konsolidierten Wissens mit einer eingehenden Fallstudie über die Wirkung von beschatteter Kakaoproduktion (in Agroforstsystemen), und (iii) die Verbreitung der Ergebnisse mittels Feldtagen und Workshops mit Bauern, sowie die Einbindung in das bestehende staatliche CSSVD-Prävention und -Kontroll-Programm durch transdisziplinäre Workshops unter Einbeziehung aller Beteiligten.
Projektleitung