Nützlingsförderung in einjährigen Kulturen bedeutet, Leistungen der räuberisch (z.B. Spinnen, Marienkäfer) und parasitisch (z.B. Schlupfwespen) lebenden Nützlinge signifikant zu erhöhen. Durch naturnahe Flächen wie lang blühende Wildkrautstreifen, perennierende Säume, Hecken und artenreiche Wiesen werden die Nahrungsgrundlagen und Überwinterungschancen für viele Nützlinge und andere Tierarten entscheidend verbessert. Um eine hohe Schädlingsregulation zu erreichen, ist es meist nicht ausreichend allein die generelle biologische Vielfalt zu fördern. Nötig ist zusätzlich eine massgeschneiderte, also funktionelle Biodiversität, die standort- und kulturspezifisch die Schlüsselantagonisten in Raum und Zeit optimal fördert. Deshalb werden am FiBL Nützlingsstreifen entwickelt, die während zwei bis drei Jahren reichhaltig blühende Strukturen für entsprechende Nützlinge anbieten. Durch eine spezifische Pflanzenauswahl sollen in diesen Streifen hauptsächlich Nützlinge mit zusätzlichen und ergänzenden Nahrungsquellen gefördert werden. Dies möglichst ohne direkten Nutzen für die Schädlinge. Generell führt ein verbessertes Nahrungsangebot mit Blütennektar, extrafloralem Nektar, Pollen und Honigtau zu mehr Nachkommen, längerer Lebensdauer und höherer Mobilität von Nützlingen. Ob dies zu einer deutlich erhöhten natürlichen Schädlingsregulation führt, ist zu prüfen.