Die Zukunft des Schweizer Weinbaus wird stark vom Klimawandel beeinflusst, der häufigere Dürre- und Hitzeperioden verursacht. Die Reduzierung des Herbizideinsatzes sowie der Wunsch, die Biodiversität und das Bodenleben zu erhöhen und die Wasserressourcen zu schonen, sind dringliche Herausforderungen. Die Wahl der Unterlage, des unterirdischen Teils der Rebe, ist wenig erforscht und dennoch ein wichtiger Hebel für die Anpassung der Reben an den Klimawandel.
Ziel dieses Projekts ist es, das Anpassungspotenzial einer Auswahl von 20 Unterlagensorten an den Klimawandel auf vier Parzellen in verschiedenen Weinbaugebieten zu untersuchen: im Wallis, am Genfersee und in der Deutschschweiz. Die Anlage umfasst sechs Referenzsorten und 14 Anpassungssorten. Die verschiedenen Unterlagen sind auf Pinot Noir gepfropft, die in der Schweiz am häufigsten angepflanzte Rebsorte (3758 ha im Jahr 2022). Sie ist bereits von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen und ermöglicht einen Vergleich mit anderen internationalen Versuchsanlagen.
Die erwarteten Resultate gehen über die Anpassung an den Klimawandel hinaus: Das Projekt zielt einerseits darauf ab, eine Lösung zur Schonung der Wasserressourcen und der Verringerung der weit verbreiteten Bewässerung in den Schweizer Weinbergen zu finden. Andererseits ist es ein Weg, den Einsatz von Düngemitteln und Herbiziden einzuschränken oder ganz darauf zu verzichten, ohne dabei die Quantität und Qualität der Ernte zu beeinträchtigen. Und schliesslich dient das Projekt der Erhaltung des Erbes der traditionellen und ursprünglichen Rebsorten sowie der Weinbergterrassen, die durch die Klimaerhitzung bedroht sind.
Projektleitung