Das Beikrautmanagement gehört zu den grössten Herausforderungen im Pflanzenbau. Wenn Unkräuter nicht optimal reguliert werden, stellen sie eine ernsthafte Konkurrenz für Nährstoffe, Wasser und Licht dar, was häufig zu geringeren Erträgen und einem höheren Befall mit Schädlingen und Krankheiten führt. Der Arznei- und Gewürzpflanzensektor ist von der Unkrautproblematik besonders betroffen, da diese pflanzlichen Rohstoffe gemäss den Anforderungen des Arzneibuches streng standardisiert sind, beispielsweise in Bezug auf organische Verunreinigungen, Pestizide oder andere toxische Rückstände. Dies stellt sowohl den Anbau als auch die nachgelagerte Wertschöpfungskette vor zahlreiche Herausforderungen. Es besteht ein dringender Bedarf, eine geeignete Strategie für ein nachhaltiges Unkrautmanagement in diesem Sektor zu entwickeln. Produzent*innen, die am Kräuteranbau interessiert sind, benötigen klare Unterstützung sowie einen einfachen Zugang zu Informationen und Erfahrungsaustausch in Bezug auf neue Technologien und die Anwendung nicht-chemischer Methoden. Ein effizienter Austausch von Wissen und Forschungsergebnissen entlang der gesamten Wertschöpfungskette und die Schaffung eines innovationsfördernden Umfelds (nicht nur in technologischer Hinsicht) gehören zu den Hauptzielen dieser COST-Aktion. Der besondere Wert dieses Netzwerks liegt in seinem stark interdisziplinären und akteursübergreifenden Ansatz, der nicht nur die rein landwirtschaftlichen und technologischen Aspekte, sondern auch die sozioökonomischen und wissenschaftlichen Faktoren berücksichtigt.
Action Chair, Projektvorsitz