Nicht nur bei der Haltung von Milchkühen, sondern auch in der Milchschafhaltung werden die Jungtiere, die nicht für die Nachzucht benötigt werden, oft direkt nach der Geburt von der Mutter getrennt und wachsen auf Mastbetrieben auf. Dabei werden die Lämmer häufig mit Tieren von verschiedenen anderen Betrieben gemischt. Die Trennung von der Mutter, der Transport und die neue Umgebung bedeuten Stress für die jungen Tiere. Das Absetzen von der Muttermilch und das Mischen von Tieren aus verschiedenen Betrieben führt zudem dazu, dass das Immunsystem der Tiere geschwächt ist, was sich negativ auf die Gesundheit auswirkt.
Es gibt jedoch einige Milchschaf-Betriebe in der Schweiz, die ihre Lämmer auf dem eigenen Hof aufziehen. Die Lämmer werden auf dem Geburtsbetrieb mit der Flasche oder einem Tränkeautomaten aufgezogen. Ein kleiner Teil der Betriebe wendet muttergebundene Lämmeraufzucht an. In anderen europäischen Ländern wie etwa Frankreich ist die muttergebundene Aufzucht die vorherrschende Aufzucht-Form bei Lämmern aus der Milchschafhaltung.
Im Bereich Kälberaufzucht gibt es viele Untersuchungen und Infomaterialien, unter anderem auch vom FiBL. Für die Milchschafhaltung ist die Informationslage dünn. Mit diesem Projekt soll das geändert werden: Das vorhandene Wissen und die Erfahrungen der Landwirt*innen im In- und Ausland sollen gesammelt und verfügbar gemacht werden. In Form eines Merkblattes, Videos, Podcasts und weiteren. Zudem soll der Austausch unter den Landwirt*innen im In- und Ausland gefördert werden.
Projektleitung und -durchführung, Produktion von Beratungs- und Bildungsmaterial für Landwirt*innen