Aufgrund von weit verbreiteten Resistenzen von parasitischen Würmern gegen Anthelminthika (Entwurmungsmittel), wird im Ressourcenprojekt ORA weltweit vorhandenes Wissen zum Behandlungsmanagement gebündelt, auf Schweizer Verhältnisse angepasst und in mehreren Massnahmenpaketen umgesetzt. Fünf dieser Massnahmen haben das Ziel, stärker verwurmte Schafe und Ziegen möglichst einfach, schnell und individuell identifizieren und behandeln zu können. Die Anwendung der selektiven Behandlung mindert bzw. stoppt den Selektionsdruck hin zur Resistenz und verlängert so die Verwendungsdauer der eingesetzten Wirkstoffe deutlich.
Die Anpassung des Weidemanagements wird als weitere Massnahme integriert. Ein angepasstes Weidemanagement kann die Intensität der Infektionen deutlich senken und trägt somit zur Reduktion der verabreichten Anthelminthikamenge bei. Darüber hinaus wird in die Aus- und Weiterbildung von kantonalen Berater*innen und Veterinär*innen als Multiplikatoren investiert, damit die Inhalte der Massnahmen weitergegeben werden und nachhaltig zum Einsatz kommen.
Das Projekt wird in den teilnehmenden Kantonen St. Gallen, Wallis, Graubünden, Luzern, Uri, beide Appenzell, Solothurn, Aargau, Fribourg, Waadt und Jura umgesetzt. Die Trägerschaft setzt sich zusammen aus dem Schweizerischen Schafzuchtverband, dem Schweizerischen Ziegenzuchtverband, der Schweizerischen Milchschafzuchtgenossenschaft, den Berufsschäfern Schweiz, der Schweizerischen Vereinigung für Wiederkäuergesundheit und dem Gesundheits- und Beratungsdienst für Kleinwiederkäuer, welcher auch die Projektleitung übernimmt.
Wissenschaftliche Begleitung und operative Leitung