Die Auswirkungen des menschengemachten Klimawandels wurden in den letzten Jahren immer deutlicher. Lange, heisse und trockene Sommer wechseln sich mit schneearmen und warmen Wintern ab. Starkniederschläge und lange Dürreperioden beeinflussen das Leben der Menschen, die Landwirtschaft und somit auch die Ernährungssicherheit. In der Schweiz haben bereits mehrere Kantone und Gemeinden den Klimanotstand ausgerufen. Neben dieser Anstrengung zur Minderung des Klimawandels sind jedoch auch Massnahmen zur Anpassung der Landwirtschaft an den Klimawandel von Nöten.
Pflanzenkohle wird ein grosses Potential zu Klimaschutz und –anpassung nachgesagt. Die Befürworter geben an, dass in den landwirtschaftlich genutzten Flächen der Stadt Zürich einerseits grosse Mengen CO2 in Form von pflanzlicher Biomasse (Holz), die verkohlt wird und zum Boden gegeben wird, langfristig gespeichert werden können, und andererseits die Ertragssicherheit dieser Böden durch die erhöhte Wasserhaltekapazität verbessert werden kann. Nachgewiesen sind die positiven Eigenschaften bisher aber nur in tropischen Systemen und in kleinen Feld- und Laborversuchen unter wissenschaftlichen Bedingungen. Daten und Erfahrungen aus der langfristigen Anwendung in der Schweizer Praxis fehlen.
In dieser Situation startet jetzt der neue Praxis-Langzeitversuch Black goes green auf den Flächen des Bio-Gutsbetriebs Juchhof. Grün Stadt Zürich und das Forschungsinstitut für biologischen Landbau FiBL betreuen diesen Versuch während mindestens sieben Jahren. Im Rahmen dieses Versuchs werden ab 2021 die Kurz-, Mittel- und Langzeiteffekte der Pflanzenkohle auf Ertragsstabilität und Kohlenstoffspeicherung untersucht.
Projektkoordination und -durchführung