Das Entscheidungshilfesystem (EHS) SIMKEF prognostiziert das Befallsrisiko für die Kirschessigfliege Drosophila suzukii an Süßkirschen, Him-, und Brombeeren sowie den beiden Rebsorten Dornfelder und Portugieser. Das EHS besteht aus verschiedenen Modulen, die zum einen die Populationsdynamik der Kirschessigfliege und zum anderen die Phänologie des Wirtes simulieren. Das Ziel des Projektes SIMKEF-CH ist eine erweiterte und regionalisierte Validierung von SIMKEF für die Nordwestschweiz. Die aktuelle Test Version des EHS SIMKEF ist noch nicht öffentlich zugänglich.
Im Rahmen eines nationalen Projekts in Deutschland wurde eine erste Version eines Entscheidungshilfesystems (EHS) für die Prognose der Eiablage der Kirschessigfliege (SIMKEF) entwickelt (http://www.zepp.info/proj/lp/206-simkef-simkef-erarbeitung-von-basisdaten-zur-prognose-der-populationsdynamik-und-des-befallsrisikos-an-obst-und-wein-durch-die-kirschessigfliege-drosophila-suzukii). Für das EHS SIMKEF wurde danach im Rahmen des INTERREG-V Projektes «InvaProtect» eine erste wissenschaftliche Validation an einigen wenigen Standorten in Deutschland, in der Schweiz und in Frankreich in Kirschen und Weinreben durchgeführt (https://www.fibl.org/de/standorte/schweiz/arbeitsschwerpunkte/nutzpflanzenwissenschaften/pb-projekte/invaprotect.html). Die bisherige Validierung des EHS SIMKEF ergab, dass die Überschreitung des SIMKEF-Grenzwertes gut mit einer 5-6 Tage später erfolgten ersten Eiablage in Kirschen und Reben korrelierte. Das Ziel des Projektes SIMKEF-CH ist eine erweiterte und regionalisierte Validerung von SIMKEF für die Nordwestschweiz. Die aktuelle Test Version des EHS SIMKEF ist noch nicht öffentlich zugänglich, da das Prognosemodell noch nicht zur Praxisreife entwickelt ist.
Basierend auf der saisonalen Aktivität (Populationsdynamik), der Phänologie der Wirtspflanzen (Phänologie Wirtspflanzen) sowie mit Hilfe der wichtigsten habitatsspezifischen Faktoren (Habitatstruktur, geplant in zukünftigen Versionen) prognostiziert das EHS SIMKEF das Befallsrisiko der Kirschessigfliege. Unter Einbezug von lokalen aktuellen Wetterdaten und der Tageslichtlänge berechnet das EHS SIMKEF einen Risikoindex (SIMKEF-Risikoindex), der die Wahrscheinlichkeit für eine mögliche Eiablage für eine bestimmte Kultur an einem bestimmten Ort abschätzt (SIMKEF-Grenzwert).
Mit dem Projekt SIMKEF-CH soll in naher Zukunft das Prognosemodell präziser die lokalen Klimaparameter, die regionalen Wetterprognosen für die Nordwestschweiz, die für die Region relevanten Sorten, sowie die möglichen lokalen Habitatstrukturen wiederspiegeln und daraus den lokal gültigen Risiko-Index berechnen. Um dieses Ziel zu erreichen, wird der SIMKEF Grenzwert an mehreren Standorten in der Nordwestschweiz mit Daten zur Phänologie der Wirtspflanzen, der saisonalen Aktivität (Fallen) und mit Hilfe des Fruchtbefalls validiert. Die Validation und Weiterentwicklung des EHS SIMKEF für die Schweiz erfolgt in Zusammenarbeit mit den Nordwestschweizer Fachstellen Obst- und Rebbau (Basel, Aargau, Solothurn), ZEPP (Zentralstelle der Länder für EDV-gestützte Entscheidungshilfen und Programme im Pflanzenschutz) und ISIP (Informationssystem Integrierte Pflanzenproduktion). Idealerweise wird das Prognosemodell in Zukunft auch einem erweiterten Nutzerkreis wie BetriebsleiterInnen mit ergänzenden Angaben zur Pflanzenschutzstrategie zur Verfügung gestellt.
Relevanz und Nutzen
Nordwestschweizer Fachstellen Obst- und Rebbau:
Drittpartner
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